Wissen

HDR-Fotografien 1

26. Januar 2010

HDR-Fotografie

HDR-Fotografie – Technik und Wissen

Blick zum Hallertor und Kettensteg, Nürnberg

Schon seit geraumer Zeit ist HDR-Fotografie in aller Munde. Es gibt auch schon zahllose Fotografen und Webseiten, die sich damit befassen. Auch ich mache das schon eine Zeit lang, bin aber zum einen von anderen Themen abgelenkt, zum anderen finde ich es nicht immer passend – und bleibe dann lieber bei den „konventionellen“ Methoden. Aber ich komme doch immer wieder darauf zurück. Man kann schon sehr beeindruckende Effekte damit erreichen. Anfänger in der Fotografie sollten sich aber lieber erstmal der klassischen Bildgestaltung widmen – denn auch ein HDR-Bild braucht Licht, Schatten und einen Bildaufbau.

Was ist HDR?

HDR -oder HDRi ist die Abkürzung für High Definition Range (-image). Bedeuted – ein Bild mit sehr hohem Kontrastumfang (hellste bis dunkelste Stelle im Bild).

Warum HDR?

Wir scheitern oft bei der Fotografie an zu kontrastreichen Motiven und meinen, unsere Kamera müsste das Motiv so sehen, wie wir das mit unseren Augen können. Dabei ist uns nicht bewußt, dass unser Gehirn uns beim Sehen hilft. So „sehen“ wir Gebäude ohne stürzende Linien (ist doch alles 90° Winkel oder was?) und so sehen wir die Details in den Schatten genauso wie die im gleißenden Mittagslicht. Das liegt aber daran, dass sich unsere Augen sehr schnell auf unterschiedliche Helligkeiten mithilfe unserer eingebauten Blende (der Pupille) und unseres Gehirns einstellen können (lokale Adaption).

Kontrastumfang

Wir besitzen mit unseren Augen einen hochentwickelten Sinn und können einen Kontrastumfang von deutlich mehr als 1:1.000 wahrnehmen. Zum Vergleich: JPEGs (bzw. die gängigen Bilddaten) haben einen darstellbaren Helligkeitsbereich von 256 Stufen, also einen Kontrastumfang von 1:255. Ein gutes Fotopapier schafft es auf 1:1.000 und Monitore „nur“ auf 1:500. Sehr gute Digitalkameras bringen es auf 1:1.000 (was 10 Belichtungsstufen entspricht) und der gute alte Diafilm schafft 1:10.000! (Also auf, zurück zum Film – und verkauft bloß nicht Eure alte konventionelle Kamera!! 😉 )

Wie funktioniert dann HDR-Fotografie?

Nun versucht die HDR-Fotografie dieses Manko abzuschaffen, indem wir Belichtungsreihen von 3, 5 oder mehr Bildern unterschiedlicher Helligkeitsstufen fotografieren und die Bilder anschließend in einer Software mit einem Verfahren namens „Tone Mapping“ zu einem ansprechenden Ergebnis verbinden.

Wie bei jeder Bildbearbeitung oder -manipulation kann man natürlich darauf abzielen, ein besonders naturgetreues Abbild zu schaffen – oder etwas sehr exotisches. Mit dem Letzteren ist die HDR-Fotografie natürlich schneller bekannt geworden – und es macht natürlich auch den Reiz aus.

(Quelle: PC-Welt Foto&Video 09/2008, Artikel: „Licht und Schatten“ Software für HDRI, von Mike Schelhorn)

Hier einige Beispiele zum Thema HDR-Fotografie:

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Histogramme

29. Juli 2009

Histogramme (und was sie einem sagen können)

Bildbeispiele und deren Histogramme für verschiedene Belichtungen

Manch einer wird sich schon gefragt haben, was für eine Grafik manchmal im Kameramonitor oder auch in der Bildbearbeitung erscheint – einer Fieberkurve nicht unähnlich. Diese Grafik zeigt Verteilung der Ton- und Helligkeitswerte (zunächst einmal nicht die Farben) im Bild und hilft bei der genauen, technischen Beurteilung des Fotos.

 

Dabei sind links die dunklen Töne und rechts die hellen Tonwerte abgebildet.

art_histogr-16art_histogr-16a

Im „8-bit“ Bild sind das 256 Helligkeitsstufen. (2 hoch 8 ergibt 256.)

 

Das Beispiel zeigt ein ausgewogenes Histogramm zu einem korrekt belichteten Bild. Man kann – ohne das Bild selbst zu sehen – beurteilen, ob es richtig belichtet wurde, zu hell oder zu dunkel ist oder ob ein helles („high key“) oder ein dunkles („low key“) Foto vorliegt.

 

Ein überbelichtetes Bild?

Das nächste Bild zeigt ein ähnliches Motiv – gleicher Ort, gleicher Vormittag. Das Histogramm zeigt aber keine wirklichen Tiefen. Zudem fallen die Helligkeitswerte nach rechts nicht ab, sondern scheinen nach rechts aus dem Histogramm zu laufen. art_histogr-17art_histogr-17a

 

Ist die Frage, ob das Bild deshalb falsch belichtet ist? Gegenlicht und etwas Dunst in der Luft – und das Bild gibt einigermassen korrekt die Lichtstimmung wieder. Die so abrupt endenden Weißwerte kommen von der spiegelnden Eisfläche im Bildvordergrund. Und der „dunstige“ Eindruck liegt auch daran, dass ich das Bild mit einer längeren Brennweite auf größere Distanz fotografiert habe.

 

Ein unterbelichtetes Bild

Hier nun ein Beispiel für ein unterbelichtetes Bild:

 

art_histogr-07 art_histogr-07a

 

Der grösste Teil der Tonwerte sind im ersten Viertel des Histogramms „gedrängt“, es gibt sehr wenige Tonwerte im mittleren Tonwertbereich und gar keine im hellen Bereich. Das Bild wirkt irgendwie dumpf und hat keine Brillanz.

 

Ist das Foto noch zu retten?
art_histogr-07b

 

Links meine Korrekturen in der Photoshop „Tonwertkorrektur“, rechts das „vorher/nachher“ Histogramm vom Bild der Gans.

art_histogr-07cSieht doch eigentlich ganz gut aus…

 

Resultat der Tonwertkorrektur:

Das aus dieser Korrektur resultierende Histogramm belehrt uns eines Besseren:

art_histogr-07dIrgendwie „gestreift“…

Die Streifen zeigen Bereiche im Bild an, wo keine Tonwerte mehr vorhanden sind – keine Tonwerte und keine farbigen Bildpunkte. Das kann dazu führen, dass sichtbare „Farbabrisse“ im Bild entstehen, die dann besonders bei grossen Abzügen auch sichtbar als Fehler wahrgenommen werden.

Meine Korrektur könnt Ihr Euch so vorstellen, als ob Ihr ein Gummiband zieht, das dann an einer Stelle auch reissen kann.

 

Link zu Wikipedia

Eine wissenschaftlich etwas „korrektere“ Erklärung könnt Ihr Euch in Wikipedia ansehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Histogramm

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Bildgestaltung mit Objektiven 2

12. Juli 2009

Bildbeispiele eines Portraits, aufgenommen mit verschiedenen Objektiv-Brennweiten

Hier einige Beispiele, wie die Wahl der Brennweite eine Portraitaufname beeinflussen kann.

Ich habe meine Tochter mit 10mm, 20mm, 38mm, 75mm, 116mm und 200mm Brennweite fotografiert. Dabei stand sie immer an der gleichen Stelle, nur ich hatte immer soviel Abstand, dass ich sie etwa im gleichen Auschnitt abbilden konnte.

Die Blende war 5,6 und 5, die Verschlußzeit variierte mit den etwas wechselnden Lichtverhältnissen.

ww_tele-003

Hier das krasse Negativbeispiel: 10mm Objektiv: Macht aus dem Portrait eine Karikatur. Vom Hintergrund ist soviel zu sehen, dass er schon wieder ablenkt.

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Etwas besser von der Darstellung, aber immer noch verzerrt: das 20mm Objektiv – und immer noch sehr viel Hintergrund.

 

 

ww_tele-011

Hier das 38mm Objektiv: Sieht doch gleich viel besser aus! Auch ist der Kopf nicht mehr im Himmel. Der Hintergrund ist aber fast noch scharf.

 

 

ww_tele-018

Mit dem 75mm wird auch der Hintergrund langsam o.k. Immer noch sehr konkret, aber schon ruhiger. Beachtet auch, wieviel vom Hintergrund noch auf dem Bild ist – um wieviel enger der Bildwinkel ist!

 

 

ww_tele-028

Mit der 116er Brennweite sieht man nun auch bei dieser verkleinerten Abbildung, dass der Hintergrund unscharf ist.

 

 

ww_tele-031

Und das 200er macht das Ganze eindeutig – allerdings muß man als Fotograf nun schon laut sprechen, um vom Modell verstanden zu werden 😉 Allerdings (sagt man) „raffen“ die langen Telebrennweiten die Distanzen, sodass ein Modell nun etwas „flach“ wirkt.

Blog/News

Hölzernes Altstadtmodell

8. Juli 2009

Hölzernes Modell der Altstadt im Stadtmuseum Fembohaus

Im Auftrag der Museen der Stadt Nürnberg habe ich für das Stadtmuseum Fembohaus das hölzerne Modell der Altstadt fotografiert.

stadtmodell-sued

„Im obersten Stockwerk steht das Lindenholzmodell der Nürnberger Altstadt im Maßstab 1 : 500. Das von vier Holzschnitzmeistern gefertigte Werk gehört zu den präzisesten und detailgetreuesten Stadtmodellen ganz Deutschlands. Nach vier Jahren Arbeit wurde es 1939 vollendet und zeigt Nürnberg in seiner spätmittelalterlichen Gestalt vor der Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg. Ausgewählte Bauwerke, Straßen und Plätze werden hier in einer Licht- und Ton-Inszenierung vorgestellt.“

(Zitat aus der Website des Stadtmuseums Fembohaus: http://www.museen.nuernberg.de/fembohaus/themen/stadtmodell.html )stadtmodell-detailsued

stadtmodell-west

stadtmodell-detailwest

Blog/News

Panoramen für die Museen der Stadt Nürnberg

Ich freue mich, die Veröffentlichung der Panoramen der Museen der Stadt Nürnberg bekanntgeben zu können.

Museumsstr-KLEIN

(Ein Mausklick auf das Bild öffnet das interaktive Panorama. Infos zur Bedienung beim Verweilen über der Navigationsleiste. )

Dieses und mehr Panoramen sind auf meiner Panorama Website zu sehen:

http://www.panoramen-gertklaus.de/2009/07/panoramen-museen-nuernberg/

Am besten aber auf die Seite der Museen der Stadt Nürnberg „surfen“:

museen-nbg
http://www.museen.nuernberg.de/

Hier sind die Panoramen im informativen Kontext veröffentlicht.

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Bildgestaltung mit Objektiven

22. Juni 2009

(Technische Informationen zur Fotografie)

Objektive

Im Zeitalter der günstigen Zoom Objektive (=Objektive mit stufenlos veränderbarer Brennweite) kommt in Vergessenheit, dass jedes „starre“ Objektiv – also eines mit fixer Brennweite – bestimmte Eigenschaften hat, die nicht nur etwas mit geringerer Vielseitigkeit (oder oft auch geringerem Preis) zu tun haben. Nicht zuletzt sind Spiegelreflexkameras auch dafür gedacht, dass man Objektive wechselt – und das sollte man sich zunutze machen. Alleine wegen des schönen, hellen Sucherbildes eine Spiegelreflexkamera zu kaufen, wäre doch Verschwendung!

Eigenschaften verschiedener Objektive bzw. Objektivbrennweiten

beispiel_ww-01

Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Ein Weitwinkelobjektiv „sieht“ Dinge anders als ein Teleobjektiv. Ein Weitwinkelobjektiv „dehnt“ Distanzen und sorgt für „Tiefe“ in einem 2-dimensionalen Medium (dem Foto). Ein Teleobjektiv „rafft“ die Distanzen, sodass die Entfernungen zwischen Gegenständen geringer scheint als sie ist. Auf diesem Bild wird die Person im Vordergrund fast genauso groß wie die Kirche im Hintergrund abgebildet – eine typische Weitwinkelaufnahme.

Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn Ihr Euch vorstellt, Ihr fahrt eine lange gerade Strasse entlang und sucht eine Parklücke. Erst, wenn Ihr ein paar Meter davor seit, seht Ihr, ob der Platz für Euer Auto reicht. Von weitem seht Ihr wie ein Tele-, aus der Nähe wie ein Weitwinkelobjektiv.

Bildgestaltung durch die bewusste Wahl des Objektivs

beispiel_tele-01

Beispiel für Tele-Aufnahme

 

Insofern fängt also Bildgestaltung zunächst einmal mit der Wahl des Objektives bzw. der am Zoomobjektiv eingestellten Brennweite an. Die eingestellte Brennweite könnt Ihr am Zoom ablesen. Sie wird in Millimetern (mm) angegeben.

Eine gute Idee wäre, dasselbe Motiv mit verschiedenen Brennweiten zu fotografieren – aber immer so, dass Euer Motiv gleich gross erscheint. Dann vergleicht die Bilder miteinander.

Bei diesem Bild kann man nicht mehr erkennen, wie weit der Hintergrund von der Person im Vordergrund entfernt ist. Zudem ist er sehr unscharf – typisch für ein längeres Teleobjektiv, fotografiert mit weit offener Blende.

Ob ein Objektiv ein Weitwinkel- oder ein Teleobjektiv ist, hängt zunächst einmal vom Format des Films bzw. der Größe des Sensors der Digitalkamera ab. Klassisch (abgeleitet vom Kleinbildfilm – 24x36mm) ist ein 50mm Objektiv ein „Normalobjektiv“ da es Dinge etwa so abbildet wie wir sie sehen.

Grob gesprochen ist jedes Objektiv mit einer Brennweite länger als 50mm ein Teleobjektiv, ein Objektiv mit einer Brennweite kürzer als 50mm ein Weitwinkelobjektiv.

Bildwinkel



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Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Teleobjektive raffen nicht nur die Distanzen, sie engen auch durch einen  geringen Bildwinkel die Bildausschnitte ein. Dadurch schätzen besonders Neulinge in der Fotografie die längeren Brennweiten, denn sie erleichtern die Konzentration auf ein Motiv. Zudem wird durch die geringe Tiefenschärfe der Hintergrund unscharf und hebt das Motiv klar hervor.

Weitwinkelobjektive haben einen größeren Bildwinkel als Teleobjektive. Dadurch kommt beim Weitwinkel auch bei Aufnahmen aus kurzer Distanz viel Umfeld und Hintergrund mit aufs Bild. Da Weitwinkelobjektive überdies eine große Tiefenschärfe haben, fordern sie weit mehr die gestalterischen Fähigkeiten des Fotografen, sonst wirken diese Fotos oft verwirrend oder überladen. Dabei wirken gelungene WW-Aufnahmen oft sehr intensiv, da der Betrachter den Eindruck hat, er ist mitten im Geschehen.