Histogramme
Histogramme (und was sie einem sagen können)
Bildbeispiele und deren Histogramme für verschiedene Belichtungen
Manch einer wird sich schon gefragt haben, was für eine Grafik manchmal im Kameramonitor oder auch in der Bildbearbeitung erscheint – einer Fieberkurve nicht unähnlich. Diese Grafik zeigt Verteilung der Ton- und Helligkeitswerte (zunächst einmal nicht die Farben) im Bild und hilft bei der genauen, technischen Beurteilung des Fotos.
Dabei sind links die dunklen Töne und rechts die hellen Tonwerte abgebildet.
Im „8-bit“ Bild sind das 256 Helligkeitsstufen. (2 hoch 8 ergibt 256.)
Das Beispiel zeigt ein ausgewogenes Histogramm zu einem korrekt belichteten Bild. Man kann – ohne das Bild selbst zu sehen – beurteilen, ob es richtig belichtet wurde, zu hell oder zu dunkel ist oder ob ein helles („high key“) oder ein dunkles („low key“) Foto vorliegt.
Ein überbelichtetes Bild?
Das nächste Bild zeigt ein ähnliches Motiv – gleicher Ort, gleicher Vormittag. Das Histogramm zeigt aber keine wirklichen Tiefen. Zudem fallen die Helligkeitswerte nach rechts nicht ab, sondern scheinen nach rechts aus dem Histogramm zu laufen.
Ist die Frage, ob das Bild deshalb falsch belichtet ist? Gegenlicht und etwas Dunst in der Luft – und das Bild gibt einigermassen korrekt die Lichtstimmung wieder. Die so abrupt endenden Weißwerte kommen von der spiegelnden Eisfläche im Bildvordergrund. Und der „dunstige“ Eindruck liegt auch daran, dass ich das Bild mit einer längeren Brennweite auf größere Distanz fotografiert habe.
Ein unterbelichtetes Bild
Hier nun ein Beispiel für ein unterbelichtetes Bild:
Der grösste Teil der Tonwerte sind im ersten Viertel des Histogramms „gedrängt“, es gibt sehr wenige Tonwerte im mittleren Tonwertbereich und gar keine im hellen Bereich. Das Bild wirkt irgendwie dumpf und hat keine Brillanz.
Ist das Foto noch zu retten?
Links meine Korrekturen in der Photoshop „Tonwertkorrektur“, rechts das „vorher/nachher“ Histogramm vom Bild der Gans.
Sieht doch eigentlich ganz gut aus…
Resultat der Tonwertkorrektur:
Das aus dieser Korrektur resultierende Histogramm belehrt uns eines Besseren:
Irgendwie „gestreift“…
Die Streifen zeigen Bereiche im Bild an, wo keine Tonwerte mehr vorhanden sind – keine Tonwerte und keine farbigen Bildpunkte. Das kann dazu führen, dass sichtbare „Farbabrisse“ im Bild entstehen, die dann besonders bei grossen Abzügen auch sichtbar als Fehler wahrgenommen werden.
Meine Korrektur könnt Ihr Euch so vorstellen, als ob Ihr ein Gummiband zieht, das dann an einer Stelle auch reissen kann.
Link zu Wikipedia
Eine wissenschaftlich etwas „korrektere“ Erklärung könnt Ihr Euch in Wikipedia ansehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Histogramm
30. August 2010
[…] Siehe dazu auch den Artikel über Histogramme: http://www.fotokurse-gertklaus.de/2009/07/histogramme/ […]
11. Februar 2012
Deine Nachricht
Hallo Gert deine Web-Seite hat soviele sehr gute Infos
einfachklasse. Auch wie du dein Kursgestaltes mach einfach Spaß
dabei zusein.
13. Februar 2012
Hi Joachim, vielen Dank! Freut mich sehr, dass Du das sagst -aber der Kurs macht auch Spaß!