Schlagwort: Bildgestaltung

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Die Schärfentiefe, das unbekannte Wesen ;-)

7. Juli 2018

Eigentlich gibt es eine „Schärfentiefe“ nicht

Ein Physiker wird vermutlich sagen, die Schärfe liegt nur in der Ebene, in der Entfernung, auf die der Fotograf scharf gestellt hat. Davor oder dahinter ist nichts wirklich „scharf.“
Wie in dem Artikel über Tiefenschärfe (=Schärfentiefe) schon erwähnt, hat die Schärfe mit der Bildgröße und den „Zerstreuungskreisen“ zu tun.

Vereinfacht: [note_box]Wenn ihr euer Foto nur auf dem Display der Kamera anseht, sieht es scharf aus, auf dem heimischen Monitor aber nicht.[/note_box]


Die Cheerleader auf diesem Foto scheinen beide scharf abgebildet zu sein…


Bei näherem Hinsehen allerdings, sieht man – der erste Eindruck trügt
(Man sieht hier auch schön, dass sich Schärfentiefe nicht nur auf den Hintergrund auswirkt)

[highlight4 variation=“mossgreen“]Lichtpunkte werden vor und hinter dem scharfen Bereich als Kreise abgebildet (und sorgen für das sogenannte „Bouquet“).
Wenn nun die Blendenöffnung geschlossen (verkleinert) wird, verkleinert das diese Kreise und man hat den EIndruck einer scharfen Abbildung. [/highlight4] 

 

Das Foto links ist mit einer Kamera mit einem 75mm Objektiv und Blende f=3,2 entstanden, das rechte mit Blende f=11.Man sieht gut, wie die Kreise kleiner geworden sind.

Weihnachtsbaum auf der Fleischbrücke in Nürnberg. Offene Blende, Entfernung manuell (Autofocus abgeschaltet) auf den Nahbereich gestellt.

Was beeinflußt die Schärfentiefe?

Weitwinkelobjektive (kurze Brennweiten, 10-50mm) haben eine größere Schärfentiefe, Teleobjektive (längere Brennweiten, 50-300 oder mehr) geringere Schärfentiefe.
 [note_box]Der Aufnahmeabstand beeinflusst die Schärfentiefe aber fast genauso stark![/note_box]
Wenn ihr also sehr nah an einem Motiv (wie etwa bei einer Portraitaufnahme oder gar einer Makroaufnahme) seid, wird der Hintergrund unschärfer, als wenn ihr weiter weg seid. Bei einer Stadtaufnahme (wie z.B. bei einem Architekturfoto) ist das vordere Haus genauso scharf wie das Haus dahinter.

Das ist auch der Grund, warum Fotografen mit einer „großen“ Kamera (einer Kamera mit einem großen Sensor) viel mehr die Bildgestaltung mit der Schärfe beeinflussen können. Bei den kleinen Schnappschußkameras geht das nur eingeschränkt, da deren Sensor deutlich kleiner ist. Das ist ja auch der Sinn einer Schnappschußkamera, dass die Fotos auch beim schnellen „Draufhalten“ scharf sind.

Wer sich den Zusammenhang von Brennweite, Abstand und Schärfentiefe verdeutlichen will, holt sich am besten die Rechenscheibe von Tom Striewisch: www.fotolehrgang.de

Er erklärt die Scheibe auch in einem youtube-Video
[highlight4 variation=“mossgreen“]Aber auch der schnelle Überblick zeigt schon die Zusammenhänge. Die Skala für die Entfernung ist im Nahbereich stark gespreizt – vergleicht nur mal die Zahlenwerte. Je nach Brennweite sind die Blenden näher oder weiter vom zentralen (Schärfepunkt) Punkt entfernt. Größere Blendenwerte sorgen für eine größere Schärfentiefe. [/highlight4]

(Auch sonst kann man auf den Seiten von Tom Striewisch viel über die technischen Seiten Fotografie erfahren, er hat einen bewundernswerten Kurs online, und alles kostenlos!)

 [note_box]Wem das zu technisch ist, sollte das selbst ausprobieren. Probieren geht über studieren 😉 [/note_box]

 

 

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Weissabgleich

15. November 2016

Der Weissabgleich (1)

…zur korrekten Farbwiedergabe oder für den kreativen Touch

Automatischer Weissabgleich

AWB“ im Kamera-Menü sagt den meisten zunächst nichts bis wenig. „Automatic White Balance“ führt zumindest auf eine Spur:
Auf deutsch – der „Automatische Weissabgleich“ sorgt schlicht dafür, dass euere Fotos keinen Farbstich haben und ist in der Regel in den Kamera-Einstellungen voreingestellt, damit ihr einfach und problemlos „losfotografieren“ könnt.

[pullquote1 align=“center“] Jede Lichtart hat eine bestimmte „Farbtemperatur„, die in Grad Kelvin (z.B. 5.500° K) gemessen wird.
So hat Sonnenlicht eine höhere Farbtemperatur, Glühbirnen (bzw. Kunstlicht) eine niedrigere Farbtemperatur.
Wenn man mit einem Weissabgleich für Tageslicht eine Nachtaufnahme macht, sieht alles sehr gelblich aus – bei einer Aufnahme am Tage mit einem Weissabgleich für Kunstlicht wäre alles sehr blaustichig.[/pullquote1]

Ob Ihr dann bei Tag oder bei Nacht, bei Tages- oder künstlichem Licht fotografiert, die Lichtstimmung eurer Fotos wird automatisch neutralweiss. Der Automatische Weissabgleich ermittelt aus den herrschenden Lichtstimmungen bzw. Lichtfarben einen durchschnittlichen Farbwert, mithilfe dessen das Bild gefiltert wird, damit es keinen Farbstich aufweist.

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©Bernhard Bergauer
©Bernhard Bergauer

Weißabgleich auf Automatik

 

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©Andreas Dremel
©Andreas Dremel

Weißabgleich auf Tageslicht

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(Für eine größere Darstellung klickt bitte aufs Bild)

[pullquote1 align=“center“] Der Film in der „guten alten Zeit“ war auf durchschnittliches Tageslicht sensibilisiert („eingestellt“).
Wenn man bei Glühbirnenlicht bzw. nachts fotografierte und keinen Farbstich haben wollte, musste man Filter vor das Objektiv machen. Der Automatische Weissabgleich im digitalen Zeitalter macht das überflüssig.
[/pullquote1]

Für stimmungsvollere Fotos

Da der Automatische Weißabgleich immer versucht, die Farben „neutral“ zu halten, wirken manche Fotos dann etwas „kühl“ bzw. bläulich. Dem kann man entgegenwirken, indem man den Automatische Weißabgleich korrigiert.
Im Menü der (meisten) Kameras unter „Automatischer Weißabgleich“ erscheint – nach einem  weiteren Ruck mit dem Cursor nach rechts – ein Feld ähnlich dem hier abgebildeten.

weissabgleichjustieren

Da der Cursor hier in der Mitte, also auf „neutral“ steht, müsst ihr für eine „wärmere“ bzw. gelbere Darstellung den Cursor in Richtung „A“ (Amber) bringen. Die beiden Bilder unten zeigen den Unterschied im Foto.

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winter14_weihnkarte2015-064_-1
Neutraler Automatischer Weißabgleich

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winter14_weihnkarte2015-064
Korrigierter Automatischer Weißabgleich (Cursor auf „Amber“)

[/one_half_last]

(Für eine größere Darstellung klickt bitte aufs Bild)

So sieht das weihnachtliche Motiv deutlich stimmungsvoller aus.

 

 

Warum das so ist und wie man den manuellen Weißabgleich auch zur Bildgestaltung nutzen kann in Teil 2  des Artikels über den Weißabgleich

Equipment

Welches Objektiv ist das richtige für mich?

28. September 2013

Welches Objektiv soll ich mir kaufen?

Eine schwierige Frage, denn jeder Fotograf hat Vorlieben und vielleicht sogar einen speziellen Stil, den er bei der Bildgestaltung bevorzugt. So kann ich keinen wirklich guten Tipp zum Objektivkauf abgeben – aber vielleicht ein paar Fragen stellen, die Ihr dann für Euch selbst beantworten müsst.

 

Was will ich fotografieren?

Je nach Geldbeutel und technischen Anspruch (Schärfe, extreme Brennweiten) gibt es eine unüberschaubaure Vielzahl von Objektiven. So muß man natürlich erst einmal wissen, was man fotografieren möchte. Das erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung, die man sich durchaus mit einem billigen Kit-Objektiv aneignen kann. Recht schnell wird man damit allerdings an Grenzen stoßen, denn der Bereich zwischen 18 und 55 mm ist bald ausgeschöpft und man möchte neue, andere Bildeindrücke einfangen. Zudem ist aufgrund des niedrigen Preise die Qualität (besonders die des Weitwinkels) bei Verzerrung und Schärfe nicht berauschend. Allerdings steht und fällt kein Foto damit, dass es ganz besonders scharf ist – von Ausnahmen (Makrofotografie) mal abgesehen. Wenn Ihr diesen Anspruch nicht habt, spart Euch das viel Geld. 😉
Auf jeden Fall ist ein Objektiv im Brennweitenbereich von 18-55 mm ein leichtes, universelles Standardobjektiv, das man aufgrund des Gewichtes immer dabei haben kann/sollte.

Grosser Brennweitenumfang bedeutet schlechtere Qualität!

Alle Brennweiten in einem Objektiv vereinigen zu wollen hat zwar den Vorteil, dass man das Objektiv nicht wechseln muss – und man so auch weniger Schmutz und Flecken auf seinen Fotos hat. Allerdings sind Weitwinkel- und Teleobjektive so unterschiedlich in der Konstruktion, dass man mehr offensichtliche Abbildungsfehler und weniger Schärfe in Kauf nehmen muss, je grösser die Spanne zwischen kürzester und längster Brennweite ist. Zudem ist die geringe Lichtstärke dieser „eierlegenden Wollmilchsäue“auf die Dauer lästig – vor allem im Telebereich (siehe auch unten).
Und: Wozu habt Ihr eigentlich eine teuere Kamera mit Wechselobjektiven gekauft?

 

Will ich vornehmlich Architektur fotografieren?

Sigma, 1:4-5,6, 10-20mm, 10mm (Verzeichnungen etwas übertrieben!)

Wenn Ihr vornehmlich bei Stadtrundgängen die Gebäude fotografieren wollt und dabei nicht nur die Details, sondern auch den Gesamteindruck einfangen wollt, kommt Ihr um ein Weitwinkelobjektiv nicht herum. Allerdings ist dieser Bereich mit den 18 mm Brennweite des Kit-Objektivs schon abgedeckt. Wenn Euch allerdings die „krummen“, gebogenen Linien an den Bildrändern dabei stören, solltet Ihr über eine „Festbrennweite“ nachdenken. Für spezielle Aufgaben in der Fotografie sind – wie überall – „Spezialisten“ einfach die erste Wahl. Ihr werdet belohnt mit deutlich geraderen Linien in der Abbildung und mehr Schärfe allgemein und im Besonderen an den Bildrändern.

Auch hier gibt es natürlich Zoom-Objektive (z.B. 10-20 mm), die aber wieder mehr Abbildungsfehler aufweisen als die einzelnen Festbrennweiten. Die Lichtstärke ist  bei den Weitwinkelobjektiven nicht das hauptsächliche Kriterium. Genug Licht für ist für ein Weitwinkelobjektiv meist vorhanden, da der Bildwinkel sehr groß ist und es somit mehr Licht „einfängt.“ Zudem kann man ja mit dem Weitwinkel ja deutlich längere Verschlusszeiten aus der Hand fotografieren.
(Faustregel: Notwendige Verschlusszeit = 1 geteilt durch Brennweite!)

Aufgrund der komplizierten Konstruktion (der Spiegel im Gehäuse der Spiegelreflexkameras ist im Weg – 10 mm Brennweite bei einer Bildweite von geschätzten 30mm zwischen hinterer Linse des Objektivs und Bildebene sind nicht ohne Kompromisse zu realisieren. So ist ein extremes Weitwinkel für Sucherkameras meist besser in der Abbildungsleistung) sind Weitwinkelobjektive auch als Festbrennweite nicht billig zu haben.

 

 

Will ich Portraits fotografieren oder Details mit „selektiver Schärfe“ hervorheben oder bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren?

Nikon 1:1,8, 85 mm, Blende 2,0

 

Sigma 1:2,8, 24-70 mm, Blende 3,5

 

Für die Portraitfotografie sind die „mittleren Brennweiten“ zwischen 50 und 135 mm gut geeignet. Man ist vom Modell nicht so weit entfernt, sodass man noch in normaler Lautstärke mit dem Modell sprechen kann. Die Lichtstärke kann noch ganz gut sein, je nachdem, wieviel Geld man bereit ist auszugeben. Wenn man mit den 55 mm des Kitobjektivs schon ganz gut bedient ist, sollte man vielleicht über eine 85 mm Festbrennweite nachdenken.
Wer gerne bei Konzerten oder allgemein bei schlechtem Lichtverhältnissen fotografiert, auch  gerne einen besonders geringen Schärfebereich benutzt, um sein Motiv optisch vom Hintergrund zu trennen, sollte sich den Kauf einer lichtstarken 35 oder 50 mm Festbrennweite überlegen. Das Canon oder Nikon 1,8/50mm ist günstig zu haben (soviel ich weiß, unter 200 €). Die Lichtstärke liegt 2 Lichtwerte über dem des Kit 55er und ermöglicht entsprechend  kürzere Verschlußzeiten. (bei 1/15 sec. wird´s eng bei 55mm, 2 LW empfindlicher bedeuten 1/60 sec. bei gleichem Motiv – damit kann man mit dem 5oer noch gut aus der Hand fotografieren.)

 

 

Will ich Tiere fotografieren oder Sportaufnahmen machen?

Sigma 1:5,6, 400 mm Spiegeltele (auf Grund seiner Konstruktion gibt es beim Spiegeltele nur offene Blende)

 

Tier- und Sportfotografie sind Spezialgebiete der Fotografie, die auch den Geldbeutel vor eine Herausforderung stellen. Hier sind die großen Teleobjektive ab 200mm gefragt, denn man kommt ja an die Viecher (oder die Sportler ;-)) meist nicht nah genug heran, um interessante Bildausschnitte zu bekommen (man will ja nicht immer erklären müssen, dass es einem um das winzige Eichhörnchen ging, das irgendwo, klein im Bild, versteckt ist).

Der enge Bildwinkel ist allerdings auch der Grund für wenig Licht bei den engen Bildausschnitten. Hier wird die Lichtstärke entscheidend, denn die Motive bewegen sich – oft auch  recht schnell. Und bei 300 mm Brennweite brauchen wir ja etwa 1/300 sec. um das Bild nicht zu verwackeln (siehe oben „Faustregel“) – und nicht immer fotografieren wir in unseren Breiten bei strahlendem Sonnenschein. Also sind hier ganz besonders Festbrennweiten praktisch, denn die sind für deutlich weniger Geld mit vernünftiger Lichtstärke (zumindest  1:4,0 ) zu haben.

Nikon 1:2,8, 80-200mm, 200 mm bei Blende 8

 

 

Fazit, oder: was denn nun?!

Ganz allgemein kann man sagen, dass man die „Alltagsaufgaben“ mit Zoomobjektiven abdecken kann, die sind flexibel und oft auch ausreichend für die allgemeinen Aufgabenstellungen. Vielleicht gibt man hier auch etwas mehr Geld aus, da man sie ja auch häufiger benutzt.

Für spezielle – oder für die Lieblings – Motive könnte man dann das Objektivset mit Festbrennweiten erweitern. So ist man nicht immer in der ganz hohen Preisklasse. Außerdem gewöhnt man sich an die (begrenzten) Möglichkeiten der Festbrennweiten – und macht vielleicht gerade deshalb bessere Fotos, weil man durch die Beschränkung etwas mehr über das Motiv und das Foto nachdenkt. Besonders extreme Brennweiten (kürzer als 24 mm und länger als 200 mm) sollte man vielleicht nicht unbedingt in ein – dann deutlich teureres – Zoom-Objektiv mit einbeziehen, sondern lieber extra kaufen. Auch schleppt sich so ein großes 100-300mm Objektiv recht schwer durch die Gegend – vom Volumen mal ganz abgesehen.

Eine recht informative Website zum Thema Objektive ist bei Canon zu finden. Hier wird in verschiedenen Videos erklärt, welche Objektive sich für den jeweiligen Zweck eignen.
Link: http://www.canon.de/eosadventure/#/system/lenses

 

 

„Original“-Objektive oder Fremdhersteller?

Ob Ihr nun lieber die Originalobjektive „Eures“ Kameraherstellers, oder lieber die preisgünstigere Varianten des Fremdherstellers kauft, hängt von Euren Ansprüchen, aber sicher noch mehr von Eurem Geldbeutel ab.
Wenn das Original Nikon (oder Canon) Objektiv im vierstelligen Euro-Bereich angesiedelt ist, anstelle von 300-700 € für das vergleichbare Sigma- oder Tamron-Objektiv, wird die Wahl normalerweise nicht allzu schwerfallen.

Denkt bei der Entscheidung daran, dass nicht die Schärfe oder die „gemessene“ Bildqualität (Kontrast, Schärfe) über die Qualität Eures Fotos entscheidet, sondern in erster Linie die Bildaussage Eures Fotos. Nicht „die Kamera macht gute Fotos“, sondern Ihr als Fotograf!

Blog/News

Bildgestaltung

17. September 2012

Es gibt keine dumme Fragen…

Auch nach mehr als 10 Jahren Fotokursen komme ich doch immer wieder zurück zu meinen Wurzeln und bekomme durch Fragen Anregungen – auch für meine eigenen Fotos. Das heißt, ich muß mir gute Antworten auf gute Fragen überlegen. Bei einer der letzten Exkursionen der Anfänger fragte mich eine Teilnehmerin, warum sie das gotische Fenster nicht so auf das Foto bekommt, wie sie es sieht.
Ich fand ihre Versuche durchaus gelungen, aber sie war nicht zufrieden mit ihrem Ergebnissen.

Was tun?
Ich überlegte mir zum einen, wie ich selber das Fenster fotografieren würde. Zum anderen überlegte ich, was eigentlich ihr Problem war. Natürlich kann ich nicht in ihren Kopf schauen, um herauszufinden, was sie eigentlich will. Aber ich denke, das eigentliche Thema war, dass viele Anfänger erwarten, auf Anhieb ihre Vorstellungen in einem Foto realisieren zu können.

„Fotografisch sehen“

Ich denke, viele Fotografen sehen nicht „fotografisch.“ Sie sehen das Motiv in einem Umfeld, das sie aber nicht auf ein Foto bringen können – oder es sieht dann nicht gut aus.
Mit dem Gehirn blenden wir beim Sehen das Drumherum aus und konzentrieren uns auf das uns Wesentliche. Wenn wir dann das fotografieren, sind wir enttäuscht, weil  das Umfeld fehlt. Also sollten wir – wenn das Motiv alleine nicht wirkt – auch bei einem speziellen Motiv das Umfeld mit einbeziehen.

 

Sich dem Motiv annähern

Zum anderen sollte man nicht erwarten, dass ein Foto auf Anhieb gelingt, bzw. so aussieht, dass wir zufrieden damit sind. Zuweilen gelingt mir das – viel öfter muß ich mich aber auch erstmal „heranarbeiten.“
Diese Beispiele zum Thema Architektur geben vielleicht einen Eindruck, wie die Fotos entstanden sind:

http://www.fotokurse-gertklaus.de/2012/05/moderne-architektur/

Ich hatte dabei weder die Einstellungen, noch die anschließende Nachbearbeitung im Kopf. Die Fotos von der Messe Nürnberg aber auch die aus Erlangen und dem neuen Mercedes Benz Gebäude entstanden so, dass ich zunächst von weiter weg, mit dem Tele, die „korrekten“ Ansichten fotografiert habe. Danach habe ich mich den Gebäuden angenähert, bis ich mit den ganz kurzen Brennweiten (20mm an der Vollformat-Kamera) Ausschnitte fotografiert habe. Zuhause habe ich dann experimentiert, wie die Gebäude gut rüberkommen.

Serie in Saint Aubin-sur-Mer

Ähnlich ging es mir bei der folgenden Serie. Hier hatte ich aber wenig Zeit und habe meinen Sohn kurz „in die Ecke gestellt.“ 😉
Ich war allerdings einige Jahre zuvor schon mal da – allerdings bei strahlend blauem, wolkenlosen Himmel. Ich mochte die Einstellungen (Bildausschnitte), aber der dabei entstandene „Look“ war mir zu langweilig. Also habe ich im RAW-Konverter die Belichtung etwas dunkler gemacht, Kontrast erhöht und die Farbsättigung etwas verringert. Das Ergebnis entsprach dann meinem „Gefühl“ – wie ich den Vormittag in St.Aubin-sur-Mer in der Normandie empfunden habe.


http://www.fotografie-gertklaus.de/2010/08/normandie-saintaubin/

Blog/News

Moderne Architektur

3. Mai 2012

Tests zum Architektur – Workshop

Ich kann ja nicht ohne Vorbereitung in einen Kurs gehen, also stellte ich bei der Durchsicht meines Archivs fest, dass ich meine besten Architekturaufnahmen nur in der Nacht gemacht habe. Also – wohin nun?

Zum einen war ich schon vor einigen Wochen in Erlangen. Bei bestem Vor-Frühlingswetter entstanden ein paar Fotos von den Neubauten auf dem früheren Truppenübungsplatz. (Irgendwie steh ich halt auf kontrastreiche schwarz/weiß Fotos.)

Ebenfalls zu den „Fingerübungen“ gehören die Bilder am ehemaligen Milchhof am Wöhrder See. Da war ich zu einer guten Tageszeit, hatte aber nur Kamera, aber kein Stativ dabei. Insofern ist das „sehr frei“ fotografiert. Auch der ISO-Wert war recht hoch…

Vor ein paar Tagen war ich dann auf der Aufmarschstrasse in Langwasser und habe meine ersten Eindrücke der Nürnberger Messe eingefangen. Die Farbaufnahmen davon findet Ihr hier:

http://www.fotografie-gertklaus.de/2012/05/fotos-von-der-messe-nurnberg/


Wissen

Wann ist ein Weitwinkelobjektiv ein Weitwinkel?

11. April 2012

Was macht ein Weitwinkelobjektiv zum Weitwinkel, was ein Tele zum Teleobjektiv?

Es gab Zeiten für Fotografen, in denen ein Normalobjektiv die Standardbrennweite beim Kauf einer Spiegelreflexkamera war. Inzwischen ist in der Fotografie das Zeitalter der Objektive mit veränderbarer Brennweite (der „Zoom“-Objketive) als „normal“ angebrochen. So fragte mich kürzlich eine Kursteilnehmerin, ob sie an meinen Kursen teilnehmen könnte, weil sie doch nur „ein“ Objektiv hatte. Es stellte sich heraus, dass sie – natürlich – ein Zoom-Objektiv mit 18-55mm Brennweite hatte. Im Grunde hat sie also „drei“ Objektive, denn diese Brennweiten vereinen Weitwinkel, Normalobjektiv und Tele in einem Objektivgehäuse.

Aber was entscheidet was „Normal“ ist, Weitwinkel- oder Teleobjektiv ist?

An dieser Stelle komme ich nicht um einen kleinen Ausflug in die Geometrie herum, konkret um den Satz des Pythagoras:

„Er besagt, dass in allen ebenen rechtwinkligen Dreiecken die Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates ist. Als Gleichung ausgedrückt lautet er:
a
2 + b2 = c2

In Zeiten des Films war also das Filmformat 24×36 mm. Die Diagonale des Films war also ca. 43,3 mm. Der Einfachheit halber hat man als Normalobjektiv die Brennweite 50 mm auserkoren.
Jede Brennweite die kürzer als 50 mm ist, wird als „Weitwinkel“ bezeichnet;  jede die länger als 50 mm ist, als „Teleobjektiv.“
Bei einem Sensor der aktuellen „Consumer“-Spiegelreflexkameras (der ca. 18x24mm gross ist) wäre die „Normalbrennweite“ also genau 30 mm.
Also ist bei einer Kamera mit „DX“-Sensor ein Weitwinkel, wenn die Brennweite kürzer als 30 mm ist, ein Tele alles was länger als die Brennweite des „Normalobjektivs“ ist.

Ein 18-55 mm Objektiv für die DX Kamera entspricht also in etwa dem 24-75 mm „Standardzoom“ für die FX (Vollformat)-Kamera. Daher wird dieses Zoom auch als billiges Kit-Objektiv beim Kauf einer neuen DX Kamera angeboten.

Neben diesen „Faustregeln“ gibt es auch harte Fakten:
Ein Weitwinkelobjektiv hat einen größeren Bildwinkel, und man kann näher an das Motiv herangehen. Das führt natürlich zu Verzerrungen, da die so nahe eingestellten Motivteile auch unverhältnismäßig größer abgebildet werden (siehe Titelbild des Artikels).

Ein Teleobjektiv komprimiert optisch die Entfernungen von Objekten, die nahe am Fotografen sind zu denen, die weiter entfernt sind. Zudem ist die kürzeste Einstellentfernung weiter entfernt.

Siehe auch diese Artikel:

Bildgestaltung mit Objektiven 1 und Bildgestaltung mit Objektiven 2

 

 

Wissen

Raumaufteilung für Collagen

7. Februar 2012

Collagen und Bildpräsentation

Wen man in seinem Fortgeschrittenenkurs  „Bildpräsentation“ zum Thema macht, sollte man seinen Teilnehmern auch etwas Information dazu geben.

1-Drittel zu 2-Drittel, Collagen in Picasa

Ich gehe normalerweise grob von der 1/3 zu 2/3 Regel aus, was aber nicht immer funktioniert. Das Mindeste sind aber in jedem Fall Fotos, die einheitliche Maße haben und Hilfslinien, um sie ordentlich ausrichten zu können. Leider gibt es in „Picasa“ keine Hilfslinien, sodaß hier das Augenmaß herhalten muß.

Eingehendere Information und Links

Durch Eure Fragen  bezüglich Raumaufteilung und Gestaltung der Präsentationen habe ich mich auf die Suche gemacht und bin (natürlich) bei Wikipedia fündig geworden. Sagt aber nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt 🙂
Selbst wenn es bei den Artikeln im Wesentlichen um den Aufbau einer Seite mit Text und Bild handelt, könnt ihr das Prinzip selbstverständlich auch für die reine Bildpräsentation verwenden.

Beipiele von mir

Ich mache meine Präsentationen meistens in InDesign. Das ist zwar so, als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt, aber es geht hier recht komfortabel. Alternativ könnt Ihr in Photoshop Elements auch Vorlagen erstellen – ich wollte schon lange mal ein Videotutorial dazu machen. Kommt sicher bald mal 😉

Ich gehe meist von einem A4-Format aus und teile das Blatt in Raster ein, nachdem ich mir Ränder eingestellt habe – aber das ist ja nur eine Möglichkeit von vielen.

Hier also ein paar Beispiele, wie das bei mir so aussieht:

 

Hier also Links zu dem Thema:

Zum einen findet Ihr unter dem Stichwort „Präsentationen“ in der Schlagwortwolke Besipiele vorangegangener Kurse. Dann bei wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satzspiegel
und, vielleicht besser:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rastersystem
Hier habe ich auch gelesen, dass bei der Anordnung von mehr Bildern ein kleineres Raster (als bei den Beipielen) hilft.

Für die, die´s ganz genau wissen wollen

…und wenn man´s ein „klein wenig genauer“ wissen will ;-):
http://www.uta.fi/~trjusc/tt-gschn.htm
http://www.uta.fi/~trjusc/satzspig.htm
http://www.kohm.name/markus/komasatzspiegel.pdf

 

Blog/News

Nachtrag Online Bilderdienst

12. Dezember 2011

Meine Erfahrung bei dem Online-Bilderdienst

Hier nun der Nachtrag zu meinen Erfahrungen mit dem Online-Bilderdienst.

Die Kalender sind nach ca. 1 Woche eingetroffen. Sie sind einwandfrei gedruckt, der Karton ist hochwertig und die Verarbeitung so, dass ich sie guten Gewissens meinen Kunden als representatives Weihnachtsgeschenk schicken kann. Ein „Deckblatt“ ist aus mattem Plastik, mit leichter Struktur, sodass das Titelblatt gut geschützt ist. Der Aufsteller ist auch aus Plastik und kann gefaltet werden, damit sich der Kalender auf dem Schreibtisch aufstellen lassen kann. Alles in allem ein gelungenes Ergebnis!

Der einzige Wermutstropfen sind eben – wie bemerkt – die Versandgebühren. Wie auch „Vista-Print“ werden bei „Photobox“ die günstigen Preise (bzw. die Lockangebote) mit hohen Versandkosten kompensiert. Im Grunde hilft nur, dass man besonders vor Feiertagen und Festen (Weihnachten, Ostern, Kommunion oder Konfirmation etc.) das Produkt frühzeitig bestellt, damit man nicht auch noch Expresszuschläge für den Versand zahlen muss.

Ansonsten war die Online-Gestaltung sehr benutzerfreundlich (wie auch bei „Vista-Print“) und problemlos.

Würde mich freuen, wenn Euch die Artikel helfen konnten.

Blog/News

Schlechte Erfahrung bei Online-Bilderdienst

24. November 2011

Bauernfängerei bei Online-Bilderdienst


Ja, auch die Profis fallen mal auf die Nase…

Ich habe mich auf ein Bonus-Angebot eingelassen, das mir „Domeus“ per Newsletter zugeschickt hat.
Da ich für Weihnachten gerne Bilder bzw. Kalender verschenke, dachte ich, dass wäre genau das Richtige. Also klickte ich mich zur „Photobox„, fand die Aufmachung sympathisch und auch der Test mit der online-Kalender-Software verlief zufriedenstellend.

Ich habe mir die Bedingungen für den Versandgutschein, der mir den Versand über 4,90 für einen kleinen Tischkalender ersparen sollte, nicht so genau angesehen, sowas ist ja auch auf den einschlägigen Websites nicht so ohne Weiteres zu finden. Zudem lief die Aktion heute, am 23.11. ab.

Aber ich fand eine Rabatt-Möglichkeit, bei der 8 Kalender statt über 100 € nur 82 € kosteten. (Dass das ein „Guthaben“ ist, bei dem ich die Kalender „über das Jahr“, sozusagen „peu à peu“ bestellen könnte, fiel mir dann erst später auf. Wer bestellt auch über das Jahr Kalender??) Also kaufte ich ein „8er Kalenderpaket“ und bestellte versandkostenfrei nur…einen Kalender. 🙁

Als mir etwas später am Abend mein Irrtum auffiel (bei der Durchsicht der e-Mail-Bestellbestätigung), bestellte ich die restlichen 7 Kalender, natürlich um mein Guthaben zu erschöpfen und außerdem wollte ich ja auch acht gleiche Kalender. Bei den 7 „restlichen“ Kalendern streikte dann aber der Gutscheincode für den Versand: „ich hätte die Minimumgrenze dafür nicht erreicht.“ Gut, es ist ein französischer Bilderdienst, mag sein, dass die Übersetzer nicht genau genug gearbeitet haben. Jedenfalls ging ein Teil meines „Rabattes“ durch den Versandkostenanteil von sage und schreibe 9,90€ (!) wieder flöten.

Und das hat mich so geärgert, dass ich mich gleich ans Schreiben dieses Artikel machte – mit dem Vorsatz, meinen Account inclusive der Fotos bei diesem Anbieter so schnell wie möglich wieder zu löschen. Jedenfalls, wenn ich die Kalender habe!

Ich finde das schon eine ganz schöne Bauernfängerei! Ich hoffe, dass wenigstens die Qualität passt… Apple ist zwar nicht ganz billig, aber wenigstens fair. Insofern werde ich für meine anderen Weihnachtsbestellungen wieder reumütig die „Hausmarke“ wählen.
Dieser Versender scheint jedenfalls seine geschönten Preise durch die Versandkosten aufzufangen.

Sowas in der Art ist mir bei RollUps schon einmal passiert, damals waren es Belgier bei „RollUp-Express“, die mit RollUps für 49 € werben. Letzten Endes kostet das RollUp aber dann – mit „Bildbearbeitungskosten“ (was auch immer das ist), Mehrwertsteuer und Versand 80 € !!