5. Dezember 2011
Wie kann ich Bildrauschen entfernen?
Im vorangegangenen Artikel „Was ist eigentlich Bildrauschen?“
war die Rede vom Bildrauschen, in diesem Artikel ein paar Tipps, um Bildrauschen zu entfernen.
Zunächst mal: Die Streu- oder auch Gegenlichtblende hilft NICHT gegen Bildrauschen!
Natürlich, es gibt Filter-Software für jeden Zweck und jedes Problem. Allerdings wird diese Software immer Nachteile haben, bzw. sich nachteilig auf die Fotos auswirken. Ein klassisches Beispiel ist das Schärfen von Fotos per Software: Entweder das Bild ist von Haus aus unscharf, dann wird der Filter nichts bringen, oder man übertreibt es, und das Foto sieht irgendwie „merkwürdig“ – überschärft – aus.
Im RAW-Konverter filtern
Zunächst einmal: Es ist wie beim Kochen – die besten (und leider auch teuersten) Zutaten und den Aufwand, den man treibt, entscheiden letztendlich über die Qualität des fertigen Produkts.
Ich fotografiere meine Fotos im RAW-Format – und versuche auch hier, möglichst perfekt zu belichten. In jedem RAW-Konverter (CaptureOne, Photoshop Camera RAW, Lightroom, Aperture etc.) steht ein Filter zur Verfügung, um das Bildrauschen zu reduzieren. Gute Erfahrungen habe ich sowohl mit dem Filter in CaptureOne gemacht, genauso gut funktioniert Photoshop Camera RAW, das übrigens auch in PS Elements enthalten ist. Da kann man übrigens auch JPEGs laden und bearbeiten – man muss das JPEG mit dem Dialogfeld „Öffnen als“ als RAW-Format öffnen.
Das Bild vom Ochsen habe ich mit dem Photoshop Camera RAW Filter „entrauscht.“ (Und etwas „wärmer“ gemacht)
Vorher (klicken auf das Bild zeigt Euch eine größere Darstellung)
Nachher
Wie Ihr aber sehen könnt, nimmt auch dieser Filter Kontrast bzw. Details aus dem Bild, wo die Details wichtig wären. Und das ist schon im Grunde das Prinzip, nachdem alle Rauschfilter arbeiten: Sie zeichnen das Bild oder Bildteile weich.
Externe Bearbeitungsprogramme
Getestet habe ich von „Topaz LABs“ noch den „DeNoise 5“-Filter, ein PlugIn für Photoshop (auch für Elements verwendbar). Die Topaz Filter sind die etwas preisgünstigeren Filter. Es gibt auch teurere, die ich aber nicht ausprobiert habe. Der Filter arbeitet im Prinzip auch nach dem Weichzeichner-Prinzip, aber man kann einstellen, wo er mehr oder weniger angreift. (Das regelmäßige „Muster“ im Himmel kommt übrigens von der JPEG-Komprimierung).
Hier das Bildschirmfoto der Topaz Oberfläche:
Soviel ich weiß, nimmt der Topaz-Filter keine RAWs, aber das „Muster“ ist im TIFF nicht enthalten.
Zusammenfassend ist der Topaz-Filter nicht schlecht, auch die Voreinstellungen sind recht gut, aber das Bild wird auch nicht so wie mit niedriger ISO-Empfindlichkeit fotografiert.
Wenn Ihr den Filter (und andere von diesem Hersteller) testen wollt, es gibt 30-Tage Testversionen bei diesem Link:
http://www.topazlabs.com/
Weitere Rauschfilter
„Noise Ninja“ gibt es hier:
http://www.picturecode.com/index.htm
Von den guten, aber nicht billigen „NIK“-Filtern gibt es „DFine“, hier auch als 15-Tage Testversion:
http://www.niksoftware.com/dfine/de/entry.php
Fazit
Also – entweder wir nehmen das Bildrauschen als gegeben hin und nutzen den altmodisch anmutenden Charme des „Filmkorns“ um einen bestimmten Bildeindruck zu erreichen, oder wir fotografieren mit niedrigen Empfindlichkeitseinstellungen und benutzen ein Stativ. Dann bekommt Ihr die besten Ergebnisse für wenig Geld 😉
Wenn Ihr aber schon beim Fotografieren das Rauschen so weit es geht vermeiden wollt, führt kein Weg an einem der neuesten Kameramodelle vorbei. Für diese Investition müsst Ihr aber eine 4-stellige Summe in Betracht ziehen. Dafür habt Ihr aber auch bei 12.800 ISO ein qualitativ prima Bild.
Letzten Endes ist aber das Rauschen bei hohen ISO-Werten immer höher als bei niedriger Empfindlichkeiten.