Schlagwort: Fototechnik

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Monitor und Farben

2. April 2010

Monitorkalibrierung oder
die korrekte Darstellung von Farben

In meinen Kursen sind oft Teilnehmer, die sich über die unterschiedliche Darstellung der Farben am Rechner zuhause und im Kurs wundern. In diesem Artikel möchte ich zu diesem Problem etwas Licht ins Dunkel bringen.

Zum einen liegt das Problem natürlich am Beamer, an dem auch mein Laptop (der einen kalibrierten Monitor hat) angeschlossen ist. Beamer taugen meist nicht zu einer korrekten Darstellung von Farben. Besonders auffällig ist das bei Hauttönen unserer Portraitaufnahmen – was daran liegt, dass wir hierbei einen guten Vergleich haben, denn bei den Hauttönen von Menschen haben wir natürlich die beste Vergleichsmöglichkeit.

Den Monitor des heimischen PCs perfekt zu kalibrieren ist ein nicht ganz billiger Luxus – und das Ergebnis hängt von einigen Faktoren ab: Einerseits natürlich von der Qualität des Monitors, von der Kalibriermethode und dem Farbmessgerät und dessen Software. Dass die Kalibrierung Eures Monitors trotzdem nicht dazu führt, dass Eure Fotos dann auf anderen Monitoren ganz genauso aussehen, liegt an den unterschiedlichen Bauweisen, der Art der Farbdarstellung aber auch des Alters des Monitors. Die sehr teuren (größere 4-stellige Beträge!) Monitore können „hardwarekalibriert“ werden, normalerweise kann der Normalbürger nur eine „Softwarekalibrierung“ durchführen, die aber zu sehr ordentlichen Ergebnissen führt.

Monitortest als Bildschirmhintergrund von ECI.org

Bevor Ihr aber viel Geld für ein Kalibrierungsgerät ausgebt, könnt Ihr erstmal ausprobieren, ob Ihr nicht mit „Bordmitteln“ eine vernünftige Einstellung hinbekommt. Zu diesem Zweck gibt es Bildschirmhintergründe zum Laden bei ECI.org. Kostenlos!

 

 

Das ist der Link zur Downloadseite von ECI.org:
http://www.eci.org/doku.php?id=de:downloads (Etwas weiter unten auf der Seite unter „Monitore“)
Es gibt verschiedene Dateien –
für MAC: (Link für die MAC-Datei)
und für PC: (Link für die PC-Datei)

Mit diesem Bildschirmhintergrund und der Anleitung zum Monitortest in der beigefügten .pdf-Datei (bitte lesen!) könnt Ihr kontrollieren, ob Euer Monitor prinzipiell gut eingestellt ist.

Falls nicht, habe ich im Folgenden ein paar Tipps:

Monitor Calibration Wizard für Windows

Bei der Recherche zu diesem Artikel ist mir auch ein „Monitor Calibration Wizard“ für Windows untergekommen,

 

den es hier als Freeware (kostenlos) zum Download gibt:

http://www.pcwelt.de/downloads/Monitor-Calibration-Wizard-562557.html

Da ich kein originales Windows besitze, würde ich mich freuen, wenn mir der eine oder andere mal seine Erfahrungen mit dieser Software mitteilen würde!

Kalibrierungsassistent beim MAC

Ja, selbst beim „MAC“ sollte man kalibrieren, die Standard-Einstellungen sind recht „kühl“(=bläulich).
In den Systemeinstellungen beim MAC findet Ihr unter dem Symbol „Monitor“ das Dialogfeld „Monitor“ und „Farben“ und unter „Farben“ den Menüpunkt „Kalibrieren.“

 

Hier kommt Ihr zum „Kalibrierungsassistent“, der Euch im „Expertenmodus“ (siehe blaue Checkbox!) durch verschiedene Dialogfelder führt, wo Ihr mit der Maus die Monitorfarben nach Eurem persönlichen Eindruck einstellen könnt und so Euer eigenes Monitorprofil erstellt.

Am besten, Ihr macht das dreimal und sucht Euch dann die beste Einstellung aus.

Natürlich sind diese Ergebnisse nicht mit einer professionellen Kalibrierung vergleichbar, aber besser als ohne.

Kolorimeter (Farbmessgeräte) zur Monitorkalibrierung

Wer dann doch etwas intensiver in die Kalibrierung einsteigen will, greift dann zu einem Kolorimeter. Das gibt es zusammen mit der Software so ab 130 € – wie etwa den „Datacolor Spyder 3.“ (Der Link führt Euch zum „Cyberport“-Onlineshop). Dabei setzt ihr das Gerät auf den Monitor auf, und die Software erstellt ein Farbprofil.
Da der Monitor mit der Zeit an Helligkeit verliert (wie das bei den Flachbildschirmen aussieht, ist mir leider nicht bekannt), sollte man etwa einmal im Jahr ein neues Monitorprofil erstellen. Also den Kolorimeter nicht nach der ersten Benutzung wieder verkaufen! 😉

Wissen

Blitzen

24. März 2010

Blitzen bei Dunkelheit

Mit den Aufsteckblitzen („ann Metz mecherd ich aa“) oder auch den kleinen, in die Kamera eingebauten „Elektronenblitzgeräten“ stand ich lange Zeit auf Kriegsfuß. Ich kann inzwischen sagen, dass ich damit meinen Frieden gemacht habe – die grosse Liebe ist es aber immer noch nicht. „Kaltes“ Licht direkt von vorne ist nicht meins.

Zuweilen führt aber kein Weg am „Metz“ vorbei. Bei Nacht oder in Innenräumen ist – trotz immer lichtempfindlicheren Kameras – selten soviel Licht, dass wir ohne Blitz auskommen. Aber: Kennt Ihr diese Art von geblitzten Aufnahmen?:

Bleiche Gesichter vor schwarzen Hintergründen? Nach ein paar Wochen keine Ahnung mehr, wo Ihr das Bild gemacht habt, da ja die Information im Umfeld fehlt?

Das muss nicht sein, wenn Ihr manuell das vorhandene Licht messt (wie auch bei der Belichtungsmessung beschrieben) und dann Euren Blitz dazu einschaltet.

 

Dann könnte das Bild so aussehen:

 

Gleicher Ort, ein paar Minuten später… Und schon wirkt die junge Dame nicht mehr so blass…  und das Foto ist nicht mehr so beliebig, denn man sieht, wo es fotografiert wurde.

Alternativ könnt Ihr auch mit Zeitautomatik (A) fotografieren. Warum aber besser nicht mit Blendenautomatik (S)?

Nur die Blende ist bei der Blitzsteuerung relevant

Unser Kamera-Verschluss funktioniert „anders“: Die Verschlußzeiten werden nicht auf die Weise „auf———– zu“ (bei langen Verschlußzeiten 😉 ) oder „auf-zu“ (bei kurzen Verschlußzeiten) gebildet. Vielmehr haben Spiegelreflexkameras einen sogenannten Schlitzverschluß, bei dem zwei aufeinander folgende Verschlußvorhänge die Verschlußzeiten bilden. Je kürzer der Abstand der Vorhänge, desto kürzer die Verschlußzeit.

Das bedeuted aber beim Blitzen, dass bei zu kurzen Verschlußzeiten ein Teil des Bildes dunkel („abgeschattet“) wäre, da die Verschußvorhänge während der Belichtung einen Teil des Bildes verdecken.

 

In diesem Zusammenhang wäre auch die Blitz-Synchronzeit zu erwähnen. Bei dieser Verschlußzeit liegt beim Auslösen das gesamte Format frei und der Blitz kann das ganze Bildformat ausleuchten. Das bedeutet, dass der erste Verschußvorhang schon „angekommen“ ist, während der zweite Vorhang noch nicht „unterwegs“ ist. Also ist die Blitzsynchronzeit die kürzest mögliche Verschlußzeit, mit der wir komplett vom Blitz ausgeleuchtete Fotos bekommen. Die modernen Kameras stellen in der Regel diese Zeit ein, wenn wir den eingebauten oder einen Systemblitz einschalten.

Also können wir die Belichtung beim Blitzen nur durch die Blende steuern, die beim Auslösen immer auf den eingestellten Wert springt. Wenn wir nun Blendenautomatik eingestellt haben, ändert sich die Blende, und der Blitz muß in unterschiedlichen Leistungen blitzen – und das wirkt sich auf die Lebensdauer der Batterien aus. Zudem ist für mich die Blende eher ein Mittel zur Bildgestaltung als zur Belichtungssteuerung.

Mehr zu dem Thema gibt´s im folgenden Artikel:

Wissen

Der eingebaute Belichtungsmesser (2)

16. Februar 2010

Zeigt Euch die Anzeige unterhalb der Skala alle Rechtecke und zusätzlich einen Pfeil im Plus- oder Minusbereich an, dann seit Ihr sehr weit von einer korrekten Belichtung entfernt. In diesem Fall (siehe Abbildung) würdet Ihr mehr als 3 Lichtwerte unterbelichten, das Foto wäre viel zu dunkel.

Henkerssteg-009

Display Nikon unterbel

 

Also müsst Ihr zunächst die Blende „aufmachen“, d.h. den Blendenwert verkleinern, da ihr eine kleine Blendenöffnung eingestellt habt. Diese  Option ist deshalb die erste Wahl, da Ihr immer versuchen solltet, die Verschlusszeit möglichst kurz zu halten, um das Foto bei der Belichtung nicht zu verwackeln.

Henkerssteg-011

Display Nikon minus 1LW_3

 

Auch nach dem kompletten Öffnen der Blende wäre die Belichtung immer noch zu dunkel. Nun müsst Ihr doch noch die Verschlusszeit  etwas verlängern, um auf den richtigen Belichtungswert zu kommen.

Henkerssteg-008

Display Nikon NULL_2

Mit dieser Einstellung kann man leben, ein kleiner Teilstrich macht uns  das Bild nicht kaputt. Alternativ könntet Ihr auch die Empfindlichkeit (den ISO-Wert) erhöhen, damit Ihr eine Verschlusszeit mit geringerer Verwacklungsgefahr wählen könnt.

 

 

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Der eingebaute Belichtungsmesser (1)

12. Februar 2010

Die meisten Teilnehmer meiner Fotokurse können mit der Einstellung „M“ für die manuelle Belichtungsmessung wenig anfangen. Für diejenigen und die anderen Interessierten möchte ich hier zur Aufklärung beitragen.

Anzeige auf einer Nikon-Spiegelreflexkamera:

Display-Nikon

(Klick auf Foto vergrößert das Bild)

Einige der Symbole und Informationen (die Wichtigsten) seht Ihr übrigens auch beim Blick durch den Sucher (unter dem Sucherbild).

z.B. die Programmart: M für Manuelle Einstellung,

P für Programmautomatik, (die Kamera macht mit Euch was sie will ;-))

S für Verschluss (Shutter)-Priorität (Ihr wählt die Verschlusszeit, die Kamera bestimmt die Blende).

A für Blenden (Aperture)-Priorität (Ihr stellt die Blende ein, die Kamera bestimmt die Verschlusszeit).

Es gibt noch ein paar andere Varianten, aber da kann ich Euch den Blick in das Handbuch nicht ersparen.

Oben in der Mitte seht Ihr die gerade eingestellte Verschlusszeit, allerdings nur den Nenner des Bruches (1 durch…), also in dieser Abbildung 1 320stel Sekunde.

Oben links („F„) wird die gerade eingestellte Blende angezeigt, in diesem Beispiel Blende 4.

Wie sich diese Einstellungen auf die Belichtung Eures Fotos auswirken, könnt Ihr an der Skala in der Mitte (grün umrandet, „Belichtungsmesser“) ablesen. In der Mitte der Skala ist eine Null „0„, links ein Plus- und rechts ein Minuszeichen. Die Skala ist links und rechts der Null jeweils in drei Teile unterteilt. Diese Teilstriche entsprechen einem Lichtwert, die drei kleinen Teile dazwischen einem drittel Lichtwert (LW). Unter dieser Skala „bewegt“ sich eine weitere Skala nach links oder rechts, die auf das durch das Objektiv fallende Licht reagiert.

Prinzipiell ist Euer Foto richtig belichtet, wenn von dieser Skala nur ein Element unter der Null stehen bleibt. (siehe Abbildung)

Display Nikon NULL

 

Diese Belichtungseinstellung würde ein um 1 Lichtwert unterbelichtetes Foto ergeben:

Display Nikon minus 1LW

 

Den gleichen Belichtungseindruck würden diese Einstellungen ergeben:

Display Nikon minus 1LW_2

 

Ich habe hier durch das Schliessen der Blende um 1 LW nur noch die Hälfte des Lichtes – und dadurch den gleichen  Belichtungseindruck wie bei dem Beispiel mit 1/100 sec und Blende 4.

In aller Regel entspricht eine Raste des Drehreglers für die Zeit- bzw. Blendeneinstellung 1/3 LW, also entsprechen drei Drehungen einem ganzen Lichtwert. Dreht Ihr den Regler also für die Verschlusszeit nach links, müsst Ihr bei der Einstellung der Blende den Regler die gleiche Anzahl von Rasten nach rechts drehen, um den gleichen Belichtungseindruck zu erzielen.

Weitere Informationen zu dem Thema im folgenden Artikel: Der eingebaute Belichtungsmesser (2)

 

 

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Histogramme

29. Juli 2009

Histogramme (und was sie einem sagen können)

Bildbeispiele und deren Histogramme für verschiedene Belichtungen

Manch einer wird sich schon gefragt haben, was für eine Grafik manchmal im Kameramonitor oder auch in der Bildbearbeitung erscheint – einer Fieberkurve nicht unähnlich. Diese Grafik zeigt Verteilung der Ton- und Helligkeitswerte (zunächst einmal nicht die Farben) im Bild und hilft bei der genauen, technischen Beurteilung des Fotos.

 

Dabei sind links die dunklen Töne und rechts die hellen Tonwerte abgebildet.

art_histogr-16art_histogr-16a

Im „8-bit“ Bild sind das 256 Helligkeitsstufen. (2 hoch 8 ergibt 256.)

 

Das Beispiel zeigt ein ausgewogenes Histogramm zu einem korrekt belichteten Bild. Man kann – ohne das Bild selbst zu sehen – beurteilen, ob es richtig belichtet wurde, zu hell oder zu dunkel ist oder ob ein helles („high key“) oder ein dunkles („low key“) Foto vorliegt.

 

Ein überbelichtetes Bild?

Das nächste Bild zeigt ein ähnliches Motiv – gleicher Ort, gleicher Vormittag. Das Histogramm zeigt aber keine wirklichen Tiefen. Zudem fallen die Helligkeitswerte nach rechts nicht ab, sondern scheinen nach rechts aus dem Histogramm zu laufen. art_histogr-17art_histogr-17a

 

Ist die Frage, ob das Bild deshalb falsch belichtet ist? Gegenlicht und etwas Dunst in der Luft – und das Bild gibt einigermassen korrekt die Lichtstimmung wieder. Die so abrupt endenden Weißwerte kommen von der spiegelnden Eisfläche im Bildvordergrund. Und der „dunstige“ Eindruck liegt auch daran, dass ich das Bild mit einer längeren Brennweite auf größere Distanz fotografiert habe.

 

Ein unterbelichtetes Bild

Hier nun ein Beispiel für ein unterbelichtetes Bild:

 

art_histogr-07 art_histogr-07a

 

Der grösste Teil der Tonwerte sind im ersten Viertel des Histogramms „gedrängt“, es gibt sehr wenige Tonwerte im mittleren Tonwertbereich und gar keine im hellen Bereich. Das Bild wirkt irgendwie dumpf und hat keine Brillanz.

 

Ist das Foto noch zu retten?
art_histogr-07b

 

Links meine Korrekturen in der Photoshop „Tonwertkorrektur“, rechts das „vorher/nachher“ Histogramm vom Bild der Gans.

art_histogr-07cSieht doch eigentlich ganz gut aus…

 

Resultat der Tonwertkorrektur:

Das aus dieser Korrektur resultierende Histogramm belehrt uns eines Besseren:

art_histogr-07dIrgendwie „gestreift“…

Die Streifen zeigen Bereiche im Bild an, wo keine Tonwerte mehr vorhanden sind – keine Tonwerte und keine farbigen Bildpunkte. Das kann dazu führen, dass sichtbare „Farbabrisse“ im Bild entstehen, die dann besonders bei grossen Abzügen auch sichtbar als Fehler wahrgenommen werden.

Meine Korrektur könnt Ihr Euch so vorstellen, als ob Ihr ein Gummiband zieht, das dann an einer Stelle auch reissen kann.

 

Link zu Wikipedia

Eine wissenschaftlich etwas „korrektere“ Erklärung könnt Ihr Euch in Wikipedia ansehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Histogramm