Schlagwort: Objektive

Blog/News, Wissen

Die Schärfentiefe, das unbekannte Wesen ;-)

7. Juli 2018

Eigentlich gibt es eine „Schärfentiefe“ nicht

Ein Physiker wird vermutlich sagen, die Schärfe liegt nur in der Ebene, in der Entfernung, auf die der Fotograf scharf gestellt hat. Davor oder dahinter ist nichts wirklich „scharf.“
Wie in dem Artikel über Tiefenschärfe (=Schärfentiefe) schon erwähnt, hat die Schärfe mit der Bildgröße und den „Zerstreuungskreisen“ zu tun.

Vereinfacht: [note_box]Wenn ihr euer Foto nur auf dem Display der Kamera anseht, sieht es scharf aus, auf dem heimischen Monitor aber nicht.[/note_box]


Die Cheerleader auf diesem Foto scheinen beide scharf abgebildet zu sein…


Bei näherem Hinsehen allerdings, sieht man – der erste Eindruck trügt
(Man sieht hier auch schön, dass sich Schärfentiefe nicht nur auf den Hintergrund auswirkt)

[highlight4 variation=“mossgreen“]Lichtpunkte werden vor und hinter dem scharfen Bereich als Kreise abgebildet (und sorgen für das sogenannte „Bouquet“).
Wenn nun die Blendenöffnung geschlossen (verkleinert) wird, verkleinert das diese Kreise und man hat den EIndruck einer scharfen Abbildung. [/highlight4] 

 

Das Foto links ist mit einer Kamera mit einem 75mm Objektiv und Blende f=3,2 entstanden, das rechte mit Blende f=11.Man sieht gut, wie die Kreise kleiner geworden sind.

Weihnachtsbaum auf der Fleischbrücke in Nürnberg. Offene Blende, Entfernung manuell (Autofocus abgeschaltet) auf den Nahbereich gestellt.

Was beeinflußt die Schärfentiefe?

Weitwinkelobjektive (kurze Brennweiten, 10-50mm) haben eine größere Schärfentiefe, Teleobjektive (längere Brennweiten, 50-300 oder mehr) geringere Schärfentiefe.
 [note_box]Der Aufnahmeabstand beeinflusst die Schärfentiefe aber fast genauso stark![/note_box]
Wenn ihr also sehr nah an einem Motiv (wie etwa bei einer Portraitaufnahme oder gar einer Makroaufnahme) seid, wird der Hintergrund unschärfer, als wenn ihr weiter weg seid. Bei einer Stadtaufnahme (wie z.B. bei einem Architekturfoto) ist das vordere Haus genauso scharf wie das Haus dahinter.

Das ist auch der Grund, warum Fotografen mit einer „großen“ Kamera (einer Kamera mit einem großen Sensor) viel mehr die Bildgestaltung mit der Schärfe beeinflussen können. Bei den kleinen Schnappschußkameras geht das nur eingeschränkt, da deren Sensor deutlich kleiner ist. Das ist ja auch der Sinn einer Schnappschußkamera, dass die Fotos auch beim schnellen „Draufhalten“ scharf sind.

Wer sich den Zusammenhang von Brennweite, Abstand und Schärfentiefe verdeutlichen will, holt sich am besten die Rechenscheibe von Tom Striewisch: www.fotolehrgang.de

Er erklärt die Scheibe auch in einem youtube-Video
[highlight4 variation=“mossgreen“]Aber auch der schnelle Überblick zeigt schon die Zusammenhänge. Die Skala für die Entfernung ist im Nahbereich stark gespreizt – vergleicht nur mal die Zahlenwerte. Je nach Brennweite sind die Blenden näher oder weiter vom zentralen (Schärfepunkt) Punkt entfernt. Größere Blendenwerte sorgen für eine größere Schärfentiefe. [/highlight4]

(Auch sonst kann man auf den Seiten von Tom Striewisch viel über die technischen Seiten Fotografie erfahren, er hat einen bewundernswerten Kurs online, und alles kostenlos!)

 [note_box]Wem das zu technisch ist, sollte das selbst ausprobieren. Probieren geht über studieren 😉 [/note_box]

 

 

Equipment

Welches Objektiv ist das richtige für mich?

28. September 2013

Welches Objektiv soll ich mir kaufen?

Eine schwierige Frage, denn jeder Fotograf hat Vorlieben und vielleicht sogar einen speziellen Stil, den er bei der Bildgestaltung bevorzugt. So kann ich keinen wirklich guten Tipp zum Objektivkauf abgeben – aber vielleicht ein paar Fragen stellen, die Ihr dann für Euch selbst beantworten müsst.

 

Was will ich fotografieren?

Je nach Geldbeutel und technischen Anspruch (Schärfe, extreme Brennweiten) gibt es eine unüberschaubaure Vielzahl von Objektiven. So muß man natürlich erst einmal wissen, was man fotografieren möchte. Das erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung, die man sich durchaus mit einem billigen Kit-Objektiv aneignen kann. Recht schnell wird man damit allerdings an Grenzen stoßen, denn der Bereich zwischen 18 und 55 mm ist bald ausgeschöpft und man möchte neue, andere Bildeindrücke einfangen. Zudem ist aufgrund des niedrigen Preise die Qualität (besonders die des Weitwinkels) bei Verzerrung und Schärfe nicht berauschend. Allerdings steht und fällt kein Foto damit, dass es ganz besonders scharf ist – von Ausnahmen (Makrofotografie) mal abgesehen. Wenn Ihr diesen Anspruch nicht habt, spart Euch das viel Geld. 😉
Auf jeden Fall ist ein Objektiv im Brennweitenbereich von 18-55 mm ein leichtes, universelles Standardobjektiv, das man aufgrund des Gewichtes immer dabei haben kann/sollte.

Grosser Brennweitenumfang bedeutet schlechtere Qualität!

Alle Brennweiten in einem Objektiv vereinigen zu wollen hat zwar den Vorteil, dass man das Objektiv nicht wechseln muss – und man so auch weniger Schmutz und Flecken auf seinen Fotos hat. Allerdings sind Weitwinkel- und Teleobjektive so unterschiedlich in der Konstruktion, dass man mehr offensichtliche Abbildungsfehler und weniger Schärfe in Kauf nehmen muss, je grösser die Spanne zwischen kürzester und längster Brennweite ist. Zudem ist die geringe Lichtstärke dieser „eierlegenden Wollmilchsäue“auf die Dauer lästig – vor allem im Telebereich (siehe auch unten).
Und: Wozu habt Ihr eigentlich eine teuere Kamera mit Wechselobjektiven gekauft?

 

Will ich vornehmlich Architektur fotografieren?

Sigma, 1:4-5,6, 10-20mm, 10mm (Verzeichnungen etwas übertrieben!)

Wenn Ihr vornehmlich bei Stadtrundgängen die Gebäude fotografieren wollt und dabei nicht nur die Details, sondern auch den Gesamteindruck einfangen wollt, kommt Ihr um ein Weitwinkelobjektiv nicht herum. Allerdings ist dieser Bereich mit den 18 mm Brennweite des Kit-Objektivs schon abgedeckt. Wenn Euch allerdings die „krummen“, gebogenen Linien an den Bildrändern dabei stören, solltet Ihr über eine „Festbrennweite“ nachdenken. Für spezielle Aufgaben in der Fotografie sind – wie überall – „Spezialisten“ einfach die erste Wahl. Ihr werdet belohnt mit deutlich geraderen Linien in der Abbildung und mehr Schärfe allgemein und im Besonderen an den Bildrändern.

Auch hier gibt es natürlich Zoom-Objektive (z.B. 10-20 mm), die aber wieder mehr Abbildungsfehler aufweisen als die einzelnen Festbrennweiten. Die Lichtstärke ist  bei den Weitwinkelobjektiven nicht das hauptsächliche Kriterium. Genug Licht für ist für ein Weitwinkelobjektiv meist vorhanden, da der Bildwinkel sehr groß ist und es somit mehr Licht „einfängt.“ Zudem kann man ja mit dem Weitwinkel ja deutlich längere Verschlusszeiten aus der Hand fotografieren.
(Faustregel: Notwendige Verschlusszeit = 1 geteilt durch Brennweite!)

Aufgrund der komplizierten Konstruktion (der Spiegel im Gehäuse der Spiegelreflexkameras ist im Weg – 10 mm Brennweite bei einer Bildweite von geschätzten 30mm zwischen hinterer Linse des Objektivs und Bildebene sind nicht ohne Kompromisse zu realisieren. So ist ein extremes Weitwinkel für Sucherkameras meist besser in der Abbildungsleistung) sind Weitwinkelobjektive auch als Festbrennweite nicht billig zu haben.

 

 

Will ich Portraits fotografieren oder Details mit „selektiver Schärfe“ hervorheben oder bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren?

Nikon 1:1,8, 85 mm, Blende 2,0

 

Sigma 1:2,8, 24-70 mm, Blende 3,5

 

Für die Portraitfotografie sind die „mittleren Brennweiten“ zwischen 50 und 135 mm gut geeignet. Man ist vom Modell nicht so weit entfernt, sodass man noch in normaler Lautstärke mit dem Modell sprechen kann. Die Lichtstärke kann noch ganz gut sein, je nachdem, wieviel Geld man bereit ist auszugeben. Wenn man mit den 55 mm des Kitobjektivs schon ganz gut bedient ist, sollte man vielleicht über eine 85 mm Festbrennweite nachdenken.
Wer gerne bei Konzerten oder allgemein bei schlechtem Lichtverhältnissen fotografiert, auch  gerne einen besonders geringen Schärfebereich benutzt, um sein Motiv optisch vom Hintergrund zu trennen, sollte sich den Kauf einer lichtstarken 35 oder 50 mm Festbrennweite überlegen. Das Canon oder Nikon 1,8/50mm ist günstig zu haben (soviel ich weiß, unter 200 €). Die Lichtstärke liegt 2 Lichtwerte über dem des Kit 55er und ermöglicht entsprechend  kürzere Verschlußzeiten. (bei 1/15 sec. wird´s eng bei 55mm, 2 LW empfindlicher bedeuten 1/60 sec. bei gleichem Motiv – damit kann man mit dem 5oer noch gut aus der Hand fotografieren.)

 

 

Will ich Tiere fotografieren oder Sportaufnahmen machen?

Sigma 1:5,6, 400 mm Spiegeltele (auf Grund seiner Konstruktion gibt es beim Spiegeltele nur offene Blende)

 

Tier- und Sportfotografie sind Spezialgebiete der Fotografie, die auch den Geldbeutel vor eine Herausforderung stellen. Hier sind die großen Teleobjektive ab 200mm gefragt, denn man kommt ja an die Viecher (oder die Sportler ;-)) meist nicht nah genug heran, um interessante Bildausschnitte zu bekommen (man will ja nicht immer erklären müssen, dass es einem um das winzige Eichhörnchen ging, das irgendwo, klein im Bild, versteckt ist).

Der enge Bildwinkel ist allerdings auch der Grund für wenig Licht bei den engen Bildausschnitten. Hier wird die Lichtstärke entscheidend, denn die Motive bewegen sich – oft auch  recht schnell. Und bei 300 mm Brennweite brauchen wir ja etwa 1/300 sec. um das Bild nicht zu verwackeln (siehe oben „Faustregel“) – und nicht immer fotografieren wir in unseren Breiten bei strahlendem Sonnenschein. Also sind hier ganz besonders Festbrennweiten praktisch, denn die sind für deutlich weniger Geld mit vernünftiger Lichtstärke (zumindest  1:4,0 ) zu haben.

Nikon 1:2,8, 80-200mm, 200 mm bei Blende 8

 

 

Fazit, oder: was denn nun?!

Ganz allgemein kann man sagen, dass man die „Alltagsaufgaben“ mit Zoomobjektiven abdecken kann, die sind flexibel und oft auch ausreichend für die allgemeinen Aufgabenstellungen. Vielleicht gibt man hier auch etwas mehr Geld aus, da man sie ja auch häufiger benutzt.

Für spezielle – oder für die Lieblings – Motive könnte man dann das Objektivset mit Festbrennweiten erweitern. So ist man nicht immer in der ganz hohen Preisklasse. Außerdem gewöhnt man sich an die (begrenzten) Möglichkeiten der Festbrennweiten – und macht vielleicht gerade deshalb bessere Fotos, weil man durch die Beschränkung etwas mehr über das Motiv und das Foto nachdenkt. Besonders extreme Brennweiten (kürzer als 24 mm und länger als 200 mm) sollte man vielleicht nicht unbedingt in ein – dann deutlich teureres – Zoom-Objektiv mit einbeziehen, sondern lieber extra kaufen. Auch schleppt sich so ein großes 100-300mm Objektiv recht schwer durch die Gegend – vom Volumen mal ganz abgesehen.

Eine recht informative Website zum Thema Objektive ist bei Canon zu finden. Hier wird in verschiedenen Videos erklärt, welche Objektive sich für den jeweiligen Zweck eignen.
Link: http://www.canon.de/eosadventure/#/system/lenses

 

 

„Original“-Objektive oder Fremdhersteller?

Ob Ihr nun lieber die Originalobjektive „Eures“ Kameraherstellers, oder lieber die preisgünstigere Varianten des Fremdherstellers kauft, hängt von Euren Ansprüchen, aber sicher noch mehr von Eurem Geldbeutel ab.
Wenn das Original Nikon (oder Canon) Objektiv im vierstelligen Euro-Bereich angesiedelt ist, anstelle von 300-700 € für das vergleichbare Sigma- oder Tamron-Objektiv, wird die Wahl normalerweise nicht allzu schwerfallen.

Denkt bei der Entscheidung daran, dass nicht die Schärfe oder die „gemessene“ Bildqualität (Kontrast, Schärfe) über die Qualität Eures Fotos entscheidet, sondern in erster Linie die Bildaussage Eures Fotos. Nicht „die Kamera macht gute Fotos“, sondern Ihr als Fotograf!

Wissen

Wann ist ein Weitwinkelobjektiv ein Weitwinkel?

11. April 2012

Was macht ein Weitwinkelobjektiv zum Weitwinkel, was ein Tele zum Teleobjektiv?

Es gab Zeiten für Fotografen, in denen ein Normalobjektiv die Standardbrennweite beim Kauf einer Spiegelreflexkamera war. Inzwischen ist in der Fotografie das Zeitalter der Objektive mit veränderbarer Brennweite (der „Zoom“-Objketive) als „normal“ angebrochen. So fragte mich kürzlich eine Kursteilnehmerin, ob sie an meinen Kursen teilnehmen könnte, weil sie doch nur „ein“ Objektiv hatte. Es stellte sich heraus, dass sie – natürlich – ein Zoom-Objektiv mit 18-55mm Brennweite hatte. Im Grunde hat sie also „drei“ Objektive, denn diese Brennweiten vereinen Weitwinkel, Normalobjektiv und Tele in einem Objektivgehäuse.

Aber was entscheidet was „Normal“ ist, Weitwinkel- oder Teleobjektiv ist?

An dieser Stelle komme ich nicht um einen kleinen Ausflug in die Geometrie herum, konkret um den Satz des Pythagoras:

„Er besagt, dass in allen ebenen rechtwinkligen Dreiecken die Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates ist. Als Gleichung ausgedrückt lautet er:
a
2 + b2 = c2

In Zeiten des Films war also das Filmformat 24×36 mm. Die Diagonale des Films war also ca. 43,3 mm. Der Einfachheit halber hat man als Normalobjektiv die Brennweite 50 mm auserkoren.
Jede Brennweite die kürzer als 50 mm ist, wird als „Weitwinkel“ bezeichnet;  jede die länger als 50 mm ist, als „Teleobjektiv.“
Bei einem Sensor der aktuellen „Consumer“-Spiegelreflexkameras (der ca. 18x24mm gross ist) wäre die „Normalbrennweite“ also genau 30 mm.
Also ist bei einer Kamera mit „DX“-Sensor ein Weitwinkel, wenn die Brennweite kürzer als 30 mm ist, ein Tele alles was länger als die Brennweite des „Normalobjektivs“ ist.

Ein 18-55 mm Objektiv für die DX Kamera entspricht also in etwa dem 24-75 mm „Standardzoom“ für die FX (Vollformat)-Kamera. Daher wird dieses Zoom auch als billiges Kit-Objektiv beim Kauf einer neuen DX Kamera angeboten.

Neben diesen „Faustregeln“ gibt es auch harte Fakten:
Ein Weitwinkelobjektiv hat einen größeren Bildwinkel, und man kann näher an das Motiv herangehen. Das führt natürlich zu Verzerrungen, da die so nahe eingestellten Motivteile auch unverhältnismäßig größer abgebildet werden (siehe Titelbild des Artikels).

Ein Teleobjektiv komprimiert optisch die Entfernungen von Objekten, die nahe am Fotografen sind zu denen, die weiter entfernt sind. Zudem ist die kürzeste Einstellentfernung weiter entfernt.

Siehe auch diese Artikel:

Bildgestaltung mit Objektiven 1 und Bildgestaltung mit Objektiven 2

 

 

Fotokurse

Fotokurse von Gert Klaus

17. Mai 2011

Meine Kurse zu Fotografie und für Photoshop Elements in Nürnberg

Aufgrund verschiedener Nachfragen, hier  kurz eine Zusammenstellung meiner Fotokurse und Kurse für Photoshop Elements

„Fotografie Lernen“

Dieser Kurs ist mein erster Fotokurs, ich halten ihn nunmehr seit 10 Jahren und ist der „Anfänger-Kurs“ für die Fotografen, die eine kurze Einführung in die Begriffe und Grundlagen der Fotografie erhalten wollen. In den zwei 1 1/2  stündigen Theorieveranstaltungen am Beginn behandele ich die Begriffe Empfindlichkeit, Verschlusszeit und Blende und gebe eine kurze Einführung in die Möglichkeiten der verschiedenen Objektive und der Bildgestaltung. Danach machen wir jeweils eine Exkursion und eine darauf folgende Bildbesprechung zu den Themen
– Portraitfotografie (für die längeren Brennweiten und die Belichtungsmessung)
– Architekturfotografie (für die Weitwinkelobjektive und Gestaltung, bzw. wie fotografiere ich ein Objekt, das ich nicht mit einem einzelnen Foto wiedergeben kann?)
– Nachtaufnahmen und Blitz (lange Verschlusszeiten, arbeiten mit Stativ und eine Einführung in die Geheimnisse des Blitzens, oder warum kann ich mit dem Blitz nicht verwackeln?)
– Natur (Nahaufnahmen, Bäume, Pflanzen, Blumen und Enten im Stadtpark)

„Grundlagen der Fotografie“

Den „Grundlagen“-Kurs habe ich vor 3 Jahren konzipiert, um den Teilnehmern etwas mehr über Technik erzählen und Bildbeispiele zeigen zu können – also etwas mehr Zeit für das „Briefing“ zu haben, das beim „Lernen“-Kurs nur in den ersten 15 Minuten der Exkursionen stattfindet. Zudem wollte man beim BZ einen Kurs, der so gut wie ständig läuft und bei dem sich die Teilnehmer auch flexibler anmelden können. Also kann man sich hier auch abschnittsweise anmelden – auch wenn das manch einen überfordert – vor allem wenn er mit der Nachtexkursion anfängt ;-).
Also versuche ich, in diesem Kurs den Teilnehmern die drei für die Fotografie grundlegende Themengebiete zu vermitteln:
– Belichtung und Belichtungsmessung
– Objektive und Brennweite
– Nachtaufnahmen

Auch wenn das alles etwas technisch klingt, sind es doch die Grundlagen für kreative Fotografie, denn man hat einen gewissen Spielraum bei der Belichtung, der eben den subjektiven Eindruck des Fotografen wiedergibt. Da inzwischen fast alle Zoomobjektive verwenden weiß aber kaum jemand, dass ein Zoomobjektiv eigentlich viele verschieden Einzelobjektive in sich vereinigt und dass es einen grossen Unterschied macht, ob ich ein Motiv aus der Nähe (mit dem Weitwinkelobjektiv) oder von weiter weg (mit dem Teleobjektiv) mache.

 

„Fortgeschrittene Digitalfotografie“

Wie der Name sagt – für die Fortgeschrittenen. Also kein Fotokurs für Leute, die noch nicht den Unterschied zwischen ISO und Verschlußzeit wissen, oder was die Blende eigentlich macht.
Auch dieser Kurs ist recht neu und kam durch den vielfältigen Wunsch der Teilnehmer der Anfängerkurse zustande, die ihre Kenntnisse vertiefen wollten – und auch mehr Kreativität lernen wollten.

So bespreche ich die Vorteile des RAW-Formats, gebe einen Einblick, wie ich an bestimmte Themen herangehe und wie ich mich darauf vorbereite. So fotografiere ich die gleichen Themen wie die Teilnehmer – nur meist vor oder nach den Exkursionsterminen (ich möchte dann ja auch für Fragen da sein-und ich kann nicht „nebenbei“ fotografieren).
Außerdem – in diesem Kurs auch ein Thema – die Teilnehmer erstellen nicht ein einzelnes tolles Foto, sondern Bilderserien zu vorgegebenen Themen-sie sollen lernen „konzeptionell“ zu arbeiten – und die Bilder ansprechend zu präsentieren, entweder mit Passepartous oder in Collagen.

Da die 1 1/2 Stunden bei den Exkursionen zu knapp für anspruchsvolles, kreatives Arbeiten sind, ermuntere ich die Teilnehmer des Fortgeschrittenen Kurses, an den Themen auch alleine zu arbeiten. Nur selten hat man bei den Exkursionen auch die besten Ideen oder gerade einen „kreativen Tag“.
Ich lasse mir pro Halbjahr neue Themen einfallen, so kommen auch die früheren Kursteilnehmer oft noch hinzu – worüber ich mich natürlich sehr freue.

So waren im Winter 2010/11 die Themen:
Gostenhof –  ein etwas anderer Stadtteil
Portraitfotografie – Serien mit Aufheller und Blitz
Verkehr – über und unter Tage am Plärrer

und im Frühjahr 2011 hatten wir:
Sandstein, Backstein, Glas und Stahl – Kontraste in Johannis, ein Schwarz-Weiss-Thema


Architektur bei Nacht – zwischen Neuem Museum und Germanischen Nationalmuseum


Natur – zwischen Flachweiher, Silbersee und kleinem Dutzendteich

Eine kleine Auswahl der Arbeiten findet Ihr auf dieser Website (ich bin mit den Veröffentlichungen etwas im Rückstand 🙁  )
Einen Teil meiner Arbeiten zu diesen Themen findet Ihr aber auch auf meiner „Fotografie“-Website, meiner beruflichen Plattform:
http://www.fotografie-gertklaus.de/

Hier eine meiner Serien zum Thema „Johannis“:

…und die Serien zum Thema „Verkehr“ 1 und

„Verkehr“ 2

oder über die Homepage (der Einstiegsseite dieser Site)

Im Wintersemester 2011/12 waren die Themen:

Rund um die Kaiserburg – abseits der Postkartenidylle, Nachtaufnahmen und Reportagethema.
Tunnel /Unterführungen in Nürnberg – ein Architekturthema, für HDR-Aufnahmen interessant (wer mag).
Eine „Klamm“ bei Nürnberg? – Schwarzachklamm und Brückkanal, ein Landschafts/Natur-Thema.
(Ein Klick auf die Themen führt Euch zu den Arbeiten des jeweiligen Themas)

 

„Adobe Photoshop Elements – Bilder bearbeiten und besser machen“

Vor etwa einem Jahr wurde mir der Photoshop Elements-Kurs angeboten. Nun mache ich den Kurs im WS 2011 zum vierten Mal, mit steigender Teilnehmerzahl.

– Einführung

In der 5 mal vierstündigen „Einführung“ stelle ich den „Organizer“ für die Bildverwaltung und -archivierung vor und ich erläutere die Oberfläche, die ja sowohl assistiertes und vollständiges Bearbeiten der Bilder ermöglicht, sowie die Schnellkorrektur. Die Teilnehmer lernen anhand von praktischen Beispielen die Werkzeuge kennen: Stempel, Auswahlwerkzeuge, Smartpinsel, praktische Filter, die Arbeit mit Ebenen und Korrektur- und Maskenebenen. Wenn die Zeit noch reicht, kommen wir auch auf das Panoramatool zu sprechen und – am Beispiel einer Grußkarte – wie man Text auf das Bild bringt.

– Fortsetzung

Hier gehe ich ausführlicher auf Masken – und Korrekturebenen ein, ich zeige, wie man etwas ungewöhnlichere Pinselspitzen lädt und sich auch selber machen kann, wie man Bilder richtig schärft und die Automatisierungsmöglichkeiten, mit denen man mehreren Bildern nacheinander Einstellungen zuweist, ohne jadesmal die Befehle mit der Maus auswählt.

– Videotutorials zu Photoshop Elements

Wenn Ihr schon vorab etwas über „Elements“ wissen wollt, ich habe auf dieser Website Videotutorials veröffentlicht, hauptsächlich, damit die Teilnehmer die Kursveranstaltungen nochmal zu Hause in Ruhe rekapitulieren können – im Kurs geht halt doch manches etwas schnell – und vieles vergisst man auch sehr schnell… Den Beginn der Videos findet Ihr hier: zu den Videos

Übrigens: Für diejenigen, die sich für einen Kurs im Winter anmelden: Ich möchte keine Klagen hören – es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! 😉

 

Wissen

Tiefenschärfe

20. September 2010

Was ist eigentlich Tiefenschärfe?

Tiefenschärfe bzw. „Schärfentiefe“ resultiert im Prinzip aus der Verkleinerung der „Zerstreuungskreise“ durch die Wahl einer kleineren Blende.

Schärfentiefe im eigentlichen Sinne des Wortes gibt es eigentlich gar nicht, denn jedes Objektiv hat nur eine Schärfeebene, auf die Ihr beim Fokussieren (Scharfstellen) scharf gestellt habt und in der Euer Motiv wirklich scharf ist. Falls also sich Euer Motiv in 4 m Distanz befindet, stellt Ihr auf 4 m scharf. Alles, was davor oder dahinter ist, wird nicht mehr wirklich scharf abgebildet.

Davor und dahinter entstehen Zerstreuungskreise – Punkte werden als Kreise abgebildet und führen dazu, dass sie als „unscharf“ wahrgenommen werden. Die „zulässige“ Zerstreuungskreisgröße hängt vom Betrachtungsabstand ab, den man beim Ansehen des Bildes hat bzw. von der Größe des Bildes. Auf Eurem Kameradisplay scheinen fast alle Fotos durchgängig scharf (die Zerstreuungskreise sind so klein, dass sie nicht mehr als Kreise, sondern als „scharfe“ Punkte wahrgenommen werden), wenn Ihr das Bild am Monitor anseht, seht Ihr schon eher, ob ein Bild scharf ist. Wirklich beurteilen könnt Ihr die Schärfe erst, wenn Ihr das Foto auf 100% Abbildungsgröße anseht. Bei einer Vergrößerung über 100% seht Ihr die Pixelform und könnt nicht beurteilen, ob das Foto scharf oder „pixelig“ ist.

Die Grafik soll nun zeigen, warum ein Weitwinkelobjektiv eine grössere Schärfentiefe hat als ein Teleobjektiv.
(Ein Klick auf das Bild zeigt Euch die Grafik grösser an.)

Siehe auch: Schärfentiefe bei Wikipedia

Fotokurse

Fotokurs Exkursion 11.April 2010

12. April 2010

Impressionen der Exkursion des „Grundlagen“ Fotokurses

Auch Schneeregegen 1 Stunde vor Beginn der Exkursion und grenzwertige Temperaturen  hielten sie nicht ab: 5 „unverfrorene“ Teilnehmer fanden sich am Sonntag Vormittag zur Exkursion „Objektive und Brennweiten“ ein.

 

 

Sie wurden belohnt, weil bald die Sonne hervorkam und wir wider Erwarten doch noch „Fotografierwetter“ erleben durften. Hier meine Beispiel- und Schnappschussaufnahmen.

Wissen

Bildgestaltung mit Objektiven 2

12. Juli 2009

Bildbeispiele eines Portraits, aufgenommen mit verschiedenen Objektiv-Brennweiten

Hier einige Beispiele, wie die Wahl der Brennweite eine Portraitaufname beeinflussen kann.

Ich habe meine Tochter mit 10mm, 20mm, 38mm, 75mm, 116mm und 200mm Brennweite fotografiert. Dabei stand sie immer an der gleichen Stelle, nur ich hatte immer soviel Abstand, dass ich sie etwa im gleichen Auschnitt abbilden konnte.

Die Blende war 5,6 und 5, die Verschlußzeit variierte mit den etwas wechselnden Lichtverhältnissen.

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Hier das krasse Negativbeispiel: 10mm Objektiv: Macht aus dem Portrait eine Karikatur. Vom Hintergrund ist soviel zu sehen, dass er schon wieder ablenkt.

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Etwas besser von der Darstellung, aber immer noch verzerrt: das 20mm Objektiv – und immer noch sehr viel Hintergrund.

 

 

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Hier das 38mm Objektiv: Sieht doch gleich viel besser aus! Auch ist der Kopf nicht mehr im Himmel. Der Hintergrund ist aber fast noch scharf.

 

 

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Mit dem 75mm wird auch der Hintergrund langsam o.k. Immer noch sehr konkret, aber schon ruhiger. Beachtet auch, wieviel vom Hintergrund noch auf dem Bild ist – um wieviel enger der Bildwinkel ist!

 

 

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Mit der 116er Brennweite sieht man nun auch bei dieser verkleinerten Abbildung, dass der Hintergrund unscharf ist.

 

 

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Und das 200er macht das Ganze eindeutig – allerdings muß man als Fotograf nun schon laut sprechen, um vom Modell verstanden zu werden 😉 Allerdings (sagt man) „raffen“ die langen Telebrennweiten die Distanzen, sodass ein Modell nun etwas „flach“ wirkt.

Wissen

Bildgestaltung mit Objektiven

22. Juni 2009

(Technische Informationen zur Fotografie)

Objektive

Im Zeitalter der günstigen Zoom Objektive (=Objektive mit stufenlos veränderbarer Brennweite) kommt in Vergessenheit, dass jedes „starre“ Objektiv – also eines mit fixer Brennweite – bestimmte Eigenschaften hat, die nicht nur etwas mit geringerer Vielseitigkeit (oder oft auch geringerem Preis) zu tun haben. Nicht zuletzt sind Spiegelreflexkameras auch dafür gedacht, dass man Objektive wechselt – und das sollte man sich zunutze machen. Alleine wegen des schönen, hellen Sucherbildes eine Spiegelreflexkamera zu kaufen, wäre doch Verschwendung!

Eigenschaften verschiedener Objektive bzw. Objektivbrennweiten

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Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Ein Weitwinkelobjektiv „sieht“ Dinge anders als ein Teleobjektiv. Ein Weitwinkelobjektiv „dehnt“ Distanzen und sorgt für „Tiefe“ in einem 2-dimensionalen Medium (dem Foto). Ein Teleobjektiv „rafft“ die Distanzen, sodass die Entfernungen zwischen Gegenständen geringer scheint als sie ist. Auf diesem Bild wird die Person im Vordergrund fast genauso groß wie die Kirche im Hintergrund abgebildet – eine typische Weitwinkelaufnahme.

Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn Ihr Euch vorstellt, Ihr fahrt eine lange gerade Strasse entlang und sucht eine Parklücke. Erst, wenn Ihr ein paar Meter davor seit, seht Ihr, ob der Platz für Euer Auto reicht. Von weitem seht Ihr wie ein Tele-, aus der Nähe wie ein Weitwinkelobjektiv.

Bildgestaltung durch die bewusste Wahl des Objektivs

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Beispiel für Tele-Aufnahme

 

Insofern fängt also Bildgestaltung zunächst einmal mit der Wahl des Objektives bzw. der am Zoomobjektiv eingestellten Brennweite an. Die eingestellte Brennweite könnt Ihr am Zoom ablesen. Sie wird in Millimetern (mm) angegeben.

Eine gute Idee wäre, dasselbe Motiv mit verschiedenen Brennweiten zu fotografieren – aber immer so, dass Euer Motiv gleich gross erscheint. Dann vergleicht die Bilder miteinander.

Bei diesem Bild kann man nicht mehr erkennen, wie weit der Hintergrund von der Person im Vordergrund entfernt ist. Zudem ist er sehr unscharf – typisch für ein längeres Teleobjektiv, fotografiert mit weit offener Blende.

Ob ein Objektiv ein Weitwinkel- oder ein Teleobjektiv ist, hängt zunächst einmal vom Format des Films bzw. der Größe des Sensors der Digitalkamera ab. Klassisch (abgeleitet vom Kleinbildfilm – 24x36mm) ist ein 50mm Objektiv ein „Normalobjektiv“ da es Dinge etwa so abbildet wie wir sie sehen.

Grob gesprochen ist jedes Objektiv mit einer Brennweite länger als 50mm ein Teleobjektiv, ein Objektiv mit einer Brennweite kürzer als 50mm ein Weitwinkelobjektiv.

Bildwinkel



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Beispiel für eine Weitwinkelaufnahme

 

Teleobjektive raffen nicht nur die Distanzen, sie engen auch durch einen  geringen Bildwinkel die Bildausschnitte ein. Dadurch schätzen besonders Neulinge in der Fotografie die längeren Brennweiten, denn sie erleichtern die Konzentration auf ein Motiv. Zudem wird durch die geringe Tiefenschärfe der Hintergrund unscharf und hebt das Motiv klar hervor.

Weitwinkelobjektive haben einen größeren Bildwinkel als Teleobjektive. Dadurch kommt beim Weitwinkel auch bei Aufnahmen aus kurzer Distanz viel Umfeld und Hintergrund mit aufs Bild. Da Weitwinkelobjektive überdies eine große Tiefenschärfe haben, fordern sie weit mehr die gestalterischen Fähigkeiten des Fotografen, sonst wirken diese Fotos oft verwirrend oder überladen. Dabei wirken gelungene WW-Aufnahmen oft sehr intensiv, da der Betrachter den Eindruck hat, er ist mitten im Geschehen.