Tipps fürs Equipment
Tipps für Zuhause und im Urlaub
Heute versuche ich mal, meine Erfahrungen in den Kursen und bei eigenen Reisen bezüglich Ausrüstung zusammen zu fassen.
Die Zeiten, in denen ich mit Rucksack und Kameras unterwegs war, sind schon ein paar Jahre her. Trotzdem erinnere ich mich noch gut daran. Es kam schon vor, dass meine Kameratasche mehr wog als mein Reisegepäck. 🙂 Allerdings spare ich nicht viel durch die nun überflüssigen Filme (das waren schon 2-3 kg), da ich heute dafür einen Laptop dabei habe.
Strom
Zunächst mal eines: Ohne Batterien oder Akkus geht bei modernen Kameras nichts mehr. Mindestens ein Ersatzakku und ein externes Ladegerät ist Pflicht.
Nichts ist ärgerlicher als eine schwere Kamera schleppen zu müssen ohne fotografieren zu können weil der Akku leer ist. Die zusätzliche Ausgabe von einem Bruchteil des Anschaffungswertes der Kamera sollte einem die Sache wert sein. Besonders wer gerne und oft blitzt, oder die Fotos oft auf dem Kameradisplay anschaut, braucht viel Batterien.
Wer in die USA oder andere entfernte Ziele reist, sollte an die passenden Netzadapter denken. Das beste Netzteil nutzt nix, wenn man es nicht in die Steckdose stecken kann. Und erst am Urlaubsort suchen zu müssen, in welchem Laden die Dinger erhältlich sind, ist Zeitverschwendung und oft teurer als daheim.
Speicher
Auf Speicherkarten trifft dasselbe zu. Ich habe lieber mehrere kleine als eine große. 2 Karten à 4 Gigabyte sind heutzutage erschwinglich und man hat Ersatz, wenn eine mal kaputt oder verloren geht.
Einen wasserdichten, höchst stabilen Aufbewahrungsort (sozusagen katastrophensicher!) für die Karten gibt´s von GePe: Den „Card Safe(TM) Extreme“. Link zur GePe Website
Wohin aber mit den Fotos, wenn man alle Karten voll hat?
Zunächst einmal habe ich Kartenlesegeräte, die es ab 10 € gibt. Damit schone ich auch die Akkus der Kamera, denn die Stromversorgung beim Entladen der Speicherkarte übernimmt der PC.
Als kleineres Zwischenlager kann man einen etwas größeren (bis 32 GB erhältlich) USB-Stick verwenden. In vielen Hotels stehen PCs und Internet Cafés gibts ja an fast jeder Ecke. Dort kann man die Speicherkarte entladen und auf den USB-Stick übertragen. Der Stick ist dann im Hotelsafe (zusammen mit Pass, Flugtickets und Kreditkarte!) gut aufgehoben. Oft ist dort auch noch Platz für die Kamera wenn man zum Strand geht.
Online-Speicher
Alternativ gibt es im Internet Server mit kostenlosen Speicherplatz. Wenn Ihr Euch bei solchen Diensten anmeldet, könnt Ihr von Unterwegs so Eure Bilder sichern. Den Zugang am Besten schon Zuhause anlegen, Benutzernamen und Passwort notieren ;-).
Der Schweizer Dienst „MyDrive“ bietet z.B. 2 GB kostenlosen Speicherplatz.
Ebenso bietet Nikon auf
2 GB kostenlosen Speicherplatz für Bilder an.
Unglaubliche kostenlose 25 GB Speicher bietet „Windows Skydrive“
http://windowslive.de/skydrive/
Dabei werde ich allerdings schon mißtrauisch, denn soviel Speicherplatz kostenlos, da steckt doch irgendwas dahinter…?
Der Nachteil an den Online Speichern: Das Hochladen dauert deutlich länger als das Herunterladen. Könnte sein, dass bei einer langsamen Leitung das Hochladen zu einer Geduldsprobe wird. In anderen Ländern sind die Leitungen meist langsamer als in Deutschland. Da machen auch die „Hightech“-USA keine Ausnahme.
Eine zugegeben nicht sehr preiswerte Alternative sind externe Festplatten mit Bildschirm und Fotosoftware (sogenannte Bilder-Tanks oder Fotospeicher). Sie stellen aber auch ein Sicherungsmedium für den Rechner zuhause dar, da sie bis zu 500 GB Größe erhältlich sind. Zudem kann man sie mitnehmen und die Urlaubsbilder unterwegs vorführen. Meist kann man damit sogar Musik hören und Filme ansehen. Hier der Link zu Amazon, weiter unten auf dieser Seite auch weitere Bilderspeicher anderer Hersteller („Kunden, die diesen Artikel angesehen haben…“).
Stativ
Um das Gepäck nicht unnötig zu vergrößern aber doch für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, darf ein Stativ nicht zu groß sein. Ihr fahrt ja in den Urlaub und nicht zum Workout. Da kommt das „Joby GorillaPod“ gerade recht.
Klein genug, um noch in die Kameratasche zu passen, leicht genug um gewichtsmäßig „unauffällig“ zu sein, aber sehr universell.
Denn es klammert sich zur Not an Äste und Geländer und steht auch so ganz stabil.
Allerdings nur bei nicht gar so schweren Kameras. Bei meiner D300 mit Handgriff und 2 Akkus wirds schon etwas wabbelig. Aber sonst ein genialer Behelf.
Der zusätzlich erhältliche Kugelkopf macht die Sache komfortabler, besonders bei Aufnahmen im Hochformat. Auch hier der Link zu Amazon.
Wetterschutz
Wer nicht gerade eine der „Lowe“-Kamerataschen mit dem ausziehbaren „Regenmantel“ besitzt, tut gut daran eine Plastiktüte in die Tasche zu packen. Bei unvorhergesehenen Regenfällen ist das überlebenswichtig für die Kamera und das Zubehör. Prinzipiell kommt die Kamera ins Handgepäck, wer weiß, was auf dem Weg vom Check-In zum Frachtraum alles so passiert. Es gab schon Kollegen, deren Equipment im strömenden Regen auf´s Beladen warten musste und zuhause total durchnässt ankam.
Sauberkeit und Putzen
Ein Staubpinsel und ein Mikrofasertuch sollten auch immer dabei sein. Der Pinsel sollte auch fettfrei sein – aber es muss nicht der Antistatikpinsel aus dem Fotofachgeschäft für 30 € sein. Es tut ein ganz billiger. Das schöne blaue Set gab´s bei ARAL – ich glaube sogar kostenlos.
Im Grunde mögen Frontlinsen und Sucherokulare sogar noch lieber Regen als blanke Fettfinger – aber „shit happens“ und Mikrofaser-/Brillenputztücher sind wie dafür gemacht, ein Objektiv (oder die Kamera) zu säubern.
Sensorreinigung
Bei geringer Riskobereitschaft Eurerseits solltet Ihr eine Sensorreinigung dem Kameraservice überlassen. Das ist nicht ganz billig, aber sicher. Kratzer auf dem Sensor gehen nicht mehr weg! Wenn Ihr aber meint es ist unerlässlich: Nur vor dem Fotografieren (dann ist der Sensor noch kalt!) die Kamera gemäß Bedienungsanleitung vorbereiten, dann über Euch halten (die Schwerkraft!) und MIT TROCKENEN LIPPEN den Sensor abblasen. Meiner Ansicht nach brauchts keinen Gummipuster. Wenn das nichts hilft – auf zum Fachmann.
Die beste Vorsichtsmaßnahme ist, beim Objektivwechsel vorsichtig, aber schnell zu sein und windgeschützte Orte aufsuchen. Ansonsten ist die inzwischen in viele Kameras eingebaute Sensorreinigung sehr wirkungsvoll.
Gegenlichtblende
Die Gegenlichtblende (oder besser „Streulichtblende„) ist keine Angeberverlängerung für Telefetischisten, sondern hält Gegen- bzw. Streulicht ab und hilft, qualitativ gute, kontrastreiche Bilder zu machen. Zudem ist sie eine wirkungsvolle Knautschzone. Ein Skylightfilter als Objektivschutz verhilft meiner Meinung nach nur dem Fotohändler zu mehr Umsatz, ist aber kein notwendiger Frontlinsenschutz. Ich behandle meine Kameras nicht wie rohe Eier, hatte aber noch nie einen Kratzer auf der Linse.